Deutsche sind Europameister im Schweineschlachten

Im Schweineschlachten hat es Deutschland damit inzwischen zum traurigen Titel »Europameister« gebracht. Global gesehen sind die Deutschen jedoch keineswegs Spitzenreiter: In den USA schlachtet alleine die Gesellschaft »Tyson Foods« mehr als 42 Millionen Tiere in einer einzigen Woche, in China werden über 660 Millionen Schweine pro Jahr geschlachtet.

Der Preis für die steigende Fleischnachfrage: Schlachtanlagen werden immer über­dimen­sionierter, die Fleischerzeugung weltweit immer industrialisierter – mit all den uner­wünschten Nebeneffekten wie Lebensmittelskandalen, Antibiotikamissbrauch oder Hormonrückständen im Fleisch.

Der expandierende Futtermittelanbau führt zu enormen Umweltbelastungen und negativen Auswirkungen auf die Menschen. Weltweit wandern über 40 Prozent bzw. rund 800 Millionen Tonnen der Ernte von Weizen, Roggen, Hafer und Mais direkt in die Futtertröge. Laut UN werden drei Viertel aller agrarischen Nutzflächen in irgendeiner Weise für die Tierfütterung beansprucht.

Die Folgen sind fatal: Wertvolle Regenwälder gehen verloren, Böden werden durch Pestizide verseucht und die Preise für Nahrungsmittel steigen aufgrund knapper werdender Agrarflächen. Außerdem führt die großräumige Anwendung des Herbizids Glyphosat beim Sojaanbau in Südamerika vermehrt zu Fehlbildungen bei Neugeborenen.

Mehr dazu im Fleischatlas 2014, der von der Heinrich-Böll-Stiftung, Le Monde Diplomatique und dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) herausgegeben wird und hier heruntergeladen werden kann.