Große Koalition für höchstes Tierwohl

Die überverbandliche Tierwohl-Checkliste wird künftig bei der jährlichen Öko-Kontrolle mit abgeprüft. Wenn dabei Abweichungen festgestellt werden, wird der Landwirt zu einer raschen Verbesserung angehalten. Die Umsetzung wird durch entsprechende Nachkontrolle sichergestellt. Mit diesem gemeinsamen Vorgehen soll die hohe Glaubwürdigkeit des ökologischen Landbaus mit seiner artgerechten Tierhaltung sichergestellt werden.

»Strenge Richtlinien sind eine wichtige Grundlage der Bioland-Tierhaltung«, betont Jan Plagge, Präsident von Bioland. Die gemeinsame Checkliste der drei großen Öko-Verbände stärke die Sensibilität der Betriebsleiter, Berater und Kontrolleure. »Das Tierwohl müssen alle Biobetriebe in Deutschland immer im Fokus haben«, erklärt er.

Demeter-Vorstand Alexander Gerber hebt vor allem die Transparenz hervor, die so ermöglicht werde. »Dadurch schützen wir die große Mehrheit unserer Höfe, die auch beim Tierwohl Spitzenbetriebe sind. Zugleich bieten wir den wenigen Landwirten, die Schwierigkeiten im Management haben, die notwendigen raschen Hilfestellungen«, sagte Gerber.

»Die Kraft dieser Maßnahme zur Qualitätssicherung liegt in der Gemeinsamkeit, mit der sich die drei großen Öko-Verbände hier des wichtigen Themas Tierwohl annehmen«, unterstreicht Hans Hohenester, Präsidiumsvorsitzender von Naturland. »Mit dem Zeichen für Transparenz und Tiergerechtigkeit, das wir damit setzen, wollen wir das Vertrauen der Verbraucher in die ökologische Tierhaltung nachhaltig stärken.«

Zum Hintergrund

Die drei Verbände Bioland, Demeter und Naturland haben im Februar 2013 die Arbeitsgemeinschaft Tierwohl gegründet. Ein wesentliches Ziel war, einen einheitlichen Standard für die Beschreibung und Kontrolle des Tierwohls zu etablieren. Ab diesem Jahr wird dies von den drei Verbänden umgesetzt. Die Kontrolleure bewerten im Rahmen der verbandlichen Regelkontrolle in tierhaltenden Betrieben künftig wesentliche Indikatoren des Tierwohls. Diese umfassen den Ernährungs-, Pflege- und Gesundheitszustand der Tiere sowie den Zustand von Stall und Futter. Auch die Tierverluste sind ein wesentliches Kriterium. Diese Überprüfung von Indikatoren am Tier ist bisher nicht Bestandteil der Kontrolle nach der EU-Öko-Verordnung, sie geht darüber hinaus. Jenseits von Vorschriften wie Mindeststallfläche oder Auslauf ist das Tierwohl maßgeblich auch von der Kompetenz und dem Engagement des Tierhalters abhängig.

Ansprechpartner

Bioland:

Pressesprecher Gerald Wehde, Tel.: 06131/239 79 20 | Email: gerald.wehde@bioland.de

Demeter:

Pressesprecherin Renée Herrnkind, Tel.: 06441/897 71 27 | Email: journalistinbuero@gaiabalance.de

Naturland:

Pressesprecher Markus Fadl, Tel.: 089/89 80 82 31 | Email: m.fadl@naturland.de