Interkulturelle Waldorfschule Wilhelmsburg: Einigung erzielt
In einer staatlichen Grundschule in Hamburg-Wilhelmsburg sollen ab dem Schuljahr 2014 Waldorflehrer und Staatsschullehrer gemeinsam unterrichten.
Wie bereits berichtet, sieht das Projekt im Stadtteil Wilhelmsburg die Einführung der Waldorfpädagogik in einer bereits bestehenden staatlichen Grundschule vor.
Während einer Klausur letzten Freitag sprachen sich nun die meisten der rund 30 Lehrer des bestehenden Kollegiums der Grundschule für das Vorhaben aus. Das Kollegium und die Waldorflehrer werden nach diesem positiven Votum gemeinsam ein Unterrichtskonzept erarbeiten. Schulleiterin Ulrike Klatt erklärte, man werde sich »in der Konzeptgruppe gemeinsam auf den Weg machen« und habe sich dafür zwei Jahren Zeit gegeben. »Es geht auch darum, dass wir uns menschlich näherkommen«, so Klatt. Das Projekt könne auch scheitern, wenn man nicht auf einen gemeinsamen Nenner komme.
Bislang besteht die Absicht, jede Klasse von einem Waldorfpädagogen und einem staatlichen Lehrer unterrichten zu lassen. Es sollen unter anderem die emotionalen und die handwerklichen Fähigkeiten der Kinder stärker gefördert werden. »Die künstlerisch-musische Ausrichtung soll im Mittelpunkt stehen«, kommentiert der Sprecher der Hamburger Schulbehörde, Peter Albrecht.
Der Bund der freien Waldorfschulen unterstützt die Wilhelmsburger Initiative. Ihr Sprecher Henning Kullak-Ublick meint, die staatliche Trägerschaft könne den Wilhelmsburgern finanzielle Probleme ersparen. Es sei aber auch wichtig, dass sich die Hamburger Schulaufsicht nicht zu sehr in die inhaltliche Arbeit einmische. »Wir sind neugierig, ob das Kollegium so autonom bleibt, dass wir das unterstützen können«, so Kullak-Ublick. Wenn nicht, sei das Ganze nur »Etikettenschwindel«.
Gelänge das Vorhaben, wäre damit erstmals in Deutschland eine Schulform etabliert, die in angelsächsischen Ländern schon lange erfolgreich arbeitet: eine Art Charterschool.
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