Kasseler Jugendsymposion beschäftigt sich mit Grenzen

Beim Eröffnungsvortrag am Donnerstag, den 26.5., spricht Mark Schieritz, wirtschaftspolitischer Korrespondent bei DIE ZEIT, über »Diesseits und jenseits der Grenzen unseres Wirtschaftsraumes«. Dabei erläutert er auch seine Einschätzung über die Entstehung wirtschaftlicher Binnenräume durch das TTIP-Handelsabkommen und die Folgen für die Regionen außerhalb dieses Geltungsbereichs.

Der ehemalige Diplomat und Sicherheitsberater von Altkanzler Gerhard Schröder, Michael Steiner, stellt mit seinem Vortrag die Frage »Zurück zu einer Welt der Grenzen?« und spricht über die Renaissance nationaler Abgrenzung. Die Publizistin und Bloggerin Kübra Gümüsay provoziert gewollt mit dem Vortrag »Integration schafft Grenzen«.

Am Samstag trägt Dr. Fabian Stoermer seine philosophische Betrachtung des Grenzbegriffes unter dem Titel: »Ins Ungebundene gehet eine Sehnsucht« vor. Der bekannte Jurist Prof. Dr. Reinhard Merkel, Professor em. für Strafrecht und Rechtsphilosophie an der Universität Hamburg und Mitglied des Deutschen Ethikrats, thematisiert die Frage, wo unser Rechtsstaat an seine Grenzen stößt unter dem Titel »Recht und Güterabwägung im labilen Grenzbereich«.

Am Abend besuchen die Teilnehmer*innen zusammen mit Merkel als besonderen Programmpunkt die Aufführung des Gerichtsdramas »Terror« von Ferdinand von Schirach am Kasseler Schauspielhaus. Am anschließenden Publikumsgespräch nehmen der Intendant Thomas Bockelmann und der Dramaturg Thomaspeter Goergen teil sowie die Schauspieler*innen Sabrina Ceesay (Staatsanwältin Nelson), Eva-Maria Keller (Vorsitzende) und Christoph Förster (Verteidiger Biegler).

Am Sonntag schließt Prof. Dr. Michael Zech die Veranstaltung mit seinen philosophisch-politischen Überlegungen ab, inwiefern auch »Die Grenze als Chance« begriffen werden kann.

Über das Kasseler Jugendsymposion

Zweimal im Jahr arbeiten rund 250 Jugendliche aus ganz Deutschland auf den vom Bund der Freien Waldorfschulen unterstützten Jugendsymposien intensiv an aktuellen Zeitfragen. So können die Schüler*innen und Studierenden mit wegweisenden Vertreter*innen aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Kultur ihre Visionen teilen und lebhaft diskutieren. Dadurch soll das Bedürfnis nach aktiver zivilgesellschaftlicher Beteiligung geweckt und zur Übernahme der Verantwortung für die eigenen Bildungs- und Lernprozesse angeregt werden. Die Symposien verstehen sich in diesem Sinne als Zukunftswerkstatt.

Das 15. Kasseler Jugendsymposion findet vom 8. - 11. Dezember 2016 zum Thema »IDENTITÄT« statt. Ansprechpartner: Prof. Dr. Wilfried Sommer und Esther Guggenbichler (projektleitung@jugendsymposion-kassel.de)