Privatschulen – eine gefragte Alternative

Die repräsentative Umfrage zeigt, dass der Zuspruch zu Privatschulen auch vom eigenen Bildungshintergrund abhängt. Die höchste Zustimmung (37 Prozent) erhalten private Schulen von Eltern mit einem Hauptschulabschluss. Hier liegt der Schluss nahe, dass sich gerade diejenigen, die selbst nur über einen niedrigeren Bildungsabschluss verfügen, vermehrt alternative Schulformen, eine bessere pädagogische Förderung und einen Bildungsaufstieg für ihre Kinder wünschen. Die Ergebnisse belegen, dass Privatschulen ihren Ruf als Einrichtungen für privilegierte Schichten längst abgelegt haben. Darum wünschen sich auch 31 Prozent der Eltern ein besseres Privatschulangebot im näheren Umfeld. Mit 37 Prozent ist dieser Wunsch in Ostdeutschland besonders stark. 

Die Umfrage kommt außerdem zu dem Ergebnis, dass es für 74 Prozent der Eltern sehr wichtig ist, dass eine Schule die Schüler auf die Zukunft nach dem Abschluss vorbereitet. Vor allem Privatschulen zeichnen sich dadurch aus, dass sie ihre Schüler frühzeitig für diese Anforderungen qualifizieren. Auch die Berücksichtigung der individuellen Bedürfnisse von Schülern und Eltern ist für 58 Prozent sehr wichtig. Schulen in freier Trägerschaft garantieren dies zum Beispiel durch Ganztagsbetreuung und kleinere Klassen. 47 Prozent finden es außerdem wichtig, dass Schulen flexibel und schnell auf sich verändernde gesellschaftliche Rahmenbedingung reagieren. Freie Bildungsträger können diesen Wunsch durch ihre Eigenständigkeit und Effizienz voll erfüllen.

Einen vermehrten Zuspruch für Privatschulen belegen auch die neuesten Zahlen des Statistischen Bundesamtes: Trotz des demografischen Wandels und des allgemeinen Rückgangs der Schülerzahlen an staatlichen Schulen verzeichneten sie im Jahr 2014 weiteren Zulauf. In den letzten zehn Jahren sind die Schülerzahlen an allgemeinbildenden freien Schulen um 17 Prozent gestiegen, während sie an staatlichen Schulen rückläufig sind. Verglichen mit dem breiten Zuspruch, den die aktuelle VDP-Umfrage belegt, ist die Nachfrage weit größer als das Angebot. Um dieser künftig besser gerecht zu werden, müssen freie Bildungsträger stärker in ländlichen Regionen vertreten sein. Die Neugründung ist allerdings nicht einfach: Ersatzschulen, die vergleichbare Bildungsgänge oder Abschlüsse wie staatliche Schulen anbieten, müssen teilweise eine Wartezeit von bis zu fünf Jahren überbrücken, bis sie staatliche Beihilfe erhalten.

Quelle: VDP