Vielfalt in der Gemeinschaft: die 90. BERT in Berlin
Unter dem Motto «Vielfalt leben – Gemeinschaft feiern – Zukunft ergreifen» findet vom 5. bis 7. Mai in der Freien Waldorfschule Berlin-Südost die 90. Bundeselternratstagung (BERT) statt. Die Mitglieder des Landeselternrats Berlin-Brandenburg stecken mittendrin in den Vorbereitungen. Mit drei von ihnen habe ich über die kommende BERT gesprochen.
Auch in diesem Jahr lädt die Bundeselternkonferenz (BuElKo) wieder zu BERT ein, bei der wie immer nicht nur Eltern, sondern auch Schüler:innen, Lehrer:innen und Erzieher:innen aus allen Waldorfschulen Deutschlands willkommen sind. «Ich finde den Gedanken schön, dass es nicht nur eine Veranstaltung von Eltern für Eltern ist», erklärt Ulrike Heine aus dem Organisationsteam, «sondern etwas von Eltern für die Gemeinschaft.» Dieser Gedanke spiegelt sich im diesjährigen Motto: «Vielfalt leben – Gemeinschaft feiern – Zukunft ergreifen.» Ulrike Heine ist seit drei Jahren Mutter an einer Berliner Waldorfschule. Sie selbst hat noch keine BERT miterlebt. Das Engagement in der Elternschaft war ihr aber von Anfang an ebenso wichtig wie ihrer Mitstreiterin im Orga-Team Simone Grimm. «Ich finde die BERT sehr wichtig, um das Elternengagement wiederzubeleben. Viele Eltern sind überlastet – wir sind noch immer in der Phase, in der sich alle schütteln nach Corona. Man ist am Limit mit Beruf und Familie. Wir müssen wieder anfangen, Gemeinschaft zu leben und können dann vielleicht auch sehen, dass das gemeinsame Engagement ent-lastend wirken kann.» Dies ist auch ein Grund, warum sie lieber von Elternengagement spricht als von Elternarbeit. Ulrike Heine empfindet das Engagement als Eltern auch als eine Möglichkeit zu lernen: «Wenn ich das Elternengagement nicht hätte, dann hätte ich auch die Einblicke in die Schule nicht – ebenso wenig wie den größeren Blick. Mir ist das sehr wichtig, da ich selbst kein Waldorfkind war. Wir lernen das alles erst jetzt mit dem Eintritt unserer Kinder in die Schule. Deswegen freue ich mich über jede Gelegenheit, mehr darüber zu erfahren.»
Und genau um dieses Lernen geht es auch auf der BERT, erklärt Susanne Reinthal: «In Workshops können wir verschiedene Aspekte der Waldorfpädagogik, aber auch der Anthroposophie kennenlernen. Im Eröffnungsvortrag berichtet Nana Göbel, die seit vielen Jahren als Vorstand der Freunde der Erziehungskunst e.V. die internationale Waldorfbewegung fördert, über die Waldorfschule und ihre Menschen. Im Vortrag am Samstag geht es mit Sven Saar, dem Herausgeber des Buches Beziehungskunst unter anderem um Diversität.” Die Workshops führen diese Themen weiter. Neben Pädagogik und Anthroposophie geht es unter anderem um Gender, Diversity und klimaneutrale Waldorfschulen. Dazu gibt es künstlerische Formate wie Heilmalen, Theaterarbeit, Puppenwerkstatt, Sprachgestaltung und Eurythmie. Auch Yoga und Wildnispädagogik werden angeboten. Ein breites und spannendes Programm rund um das Thema Vielfalt! Die Teilnahme ist für alle kostenlos.
Anmeldungen und weite Infos zu den Workshops unter bundeselternratstagung.de
Christina Reinthal, *1975, ist Journalistin und Waldorfmutter.
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