Waldorfpädagogisches Rüstzeug für staatliche Abschlüsse – Oberstufenkolloquium an der Freien Hochschule Stuttgart
»Waldorfpädagogik und staatliche Abschlüsse – ein Dilemma oder ein Kompromiss?« Unter diesem Titel lud die Freie Hochschule Stuttgart gemeinsam mit der Landesarbeitsgemeinschaft der Waldorfschulen in Baden-Württemberg zu einem Oberstufenkolloquium.
Zwei Tage lang intensiver fachlicher Austausch: »Unser Ziel war es, den Gestaltungsraum, den die Waldorfschulen eindeutig haben, auszuloten. Und Mut zu machen, dass das Konzept der Waldorfpädagogik trägt. Bis in die 12. Klasse«, unterstrich Dr. Albrecht Hüttig, Dozent an der Freien Hochschule Stuttgart. Es war die erste Zusammenarbeit einer Landesarbeitsgemeinschaft mit der Stuttgarter Hochschule. »Dieser Kontakt und Praxisbezug ist uns in der Lehrerbildung sehr wichtig«, betonte Hüttig. Waldorfpädagogik und Prüfungen, sei es Abitur oder Realschulabschluss – geht das auf? Was sind die eigentlichen waldorfpädagogischen Ziele? Viel Diskussionsstoff für die verschiedenen Arbeitsgruppen.
»Es geht darum, einen Prozess im Unterricht anzustoßen, der es den Jugendlichen ermöglicht, echte Kompetenzen zu erwerben«, unterstrich Dr. Walter Hutter, Dozent der Hochschule und zuständig für alle Fragen rund um die Oberstufe, in seinem Eröffnungsvortrag. Rund 70 Teilnehmer aus ganz Deutschland waren nach Stuttgart gekommen. Denn auch, wenn die gesetzlichen Grundlagen in den einzelnen Ländern verschieden sind, die pädagogischen Herausforderungen bleiben doch für alle dieselben. Für den Freitagvormittag hatte die Baden-Württembergische LAG zur Fachklausur über die Prüfungsgegebenheiten vor Ort eingeladen. Im Anschluss öffnete sich die Runde.
»Letztlich geht es um die pädagogisch begründete Einteilung und Auswahl des Stoffes. Die Jugendlichen wollen ernst genommen werden – es geht um Wollen und nicht um Müssen, es geht um echte Orientierungshilfe«, betonte Hüttig, Dozent für Oberstufendidaktik. Für die Teilnehmer an diesem Wochenende war es zumeist eine Erleichterung, festzustellen, dass sie mit ihren Sorgen und Nöten nicht alleine stehen. Staatliche Prüfungen sind eine Herausforderung – »wir haben an diesem Wochenende gemeinsam um Lösungen gerungen. Es geht um Qualität, nicht um Quantität des Unterrichtes.«
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