Kongress »Kindergesundheit heute«

Diese zwei Tage werden für die Kinderheilkunde eine echte Premiere sein, denn der bundesweite Kongress »Kindergesundheit heute« findet nicht nur erstmalig statt, sondern bringt auch zum ersten Mal Schul- und Komplementärmediziner zu diesem Thema an einen Tisch und bezieht auch noch die Eltern mit ein. Unter der Überschrift »Unsere Kinder – begleiten, verstehen, behandeln« diskutieren Experten und Eltern, was Kinder und Jugendliche heute brauchen, um gesund aufzuwachsen. Dabei sprechen Ärzte, Pädagogen, Therapeuten und Eltern miteinander – statt, wie sonst üblich, übereinander. Der Anstoß dafür kam aus der Anthroposophischen Medizin, doch Programm und Konzept des Kongresses sind in enger Zusammenarbeit mit Experten aus Schulmedizin, Jugendhilfe, Elternarbeit und Pädagogik entstanden, wie zum Beispiel dem Bund der Freien Waldorfschulen.

Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte Deutschlands und zahlreiche Kinderärzte weisen darauf hin, dass immer mehr Kinder und Jugendliche an chronischen Störungen oder Erkrankungen leiden. So haben zum Beispiel Allergien oder Diabetes deutlich zugenommen. Auch Verhaltensauffälligkeiten wie die vielfach diskutierten Aufmerksamkeitsstörungen treten immer häufiger auf. Einigkeit besteht darüber, dass die Hintergründe dieser Störungen und Erkrankungen sehr komplex sind und ihre Ausleuchtung einer engen Zusammenarbeit zwischen Ärzten, Pädagogen, Therapeuten und vor allem auch dem familiären Umfeld bedarf. Dieser Herausforderung wird sich der Kongress »Kindergesundheit heute« stellen.

»Aus unserer Sicht ist dieser Zusammenschluss wichtig, denn die Gesellschaft wird die Probleme nicht in kurzer Zeit lösen, sondern wir können nur im Kleinen beginnen und selbst für Räume sorgen, in denen Kinder gesunderhaltend aufwachsen können«, so Henning Kullak-Ublick vom Vorstand des Bundes der Freien Waldorfschulen.

Idealerweise entsteht durch den Austausch auf Augenhöhe ein neues Miteinander, das in Pädagogik und Kinderheilkunde neue Wege aufzeigt. In zahlreichen Foren und Vorträgen wird erlebbar, welche Rahmenbedingungen Kinder heute brauchen, um die besten Chancen auf ein gesundes Aufwachsen zu haben. Inhaltlich stehen drei Leitmotive im Mittelpunkt: »Das Kind und seine Eltern«, »Das Kind und die Aufmerksamkeit« sowie »Das Kind und sein Schmerz«. Foren gibt es u.a. zu folgenden Themen:

  • »Kann Pädagogik Ritalin ersetzen?
  • Integrative Schmerztherapie
  • Kopfschmerz im Schulalter“
  • Sinnesförderung bei Aufmerksamkeitsstörungen
  • Trennungsschmerz – Trennungsangst
  • Wenn die Eltern schwierig werden … Wie geht es den Eltern während der Pubertät ihrer Kinder?

Die Initiative zum Kongress geht von der Gesellschaft Anthroposophischer Ärzte in Deutschland (GAÄD) und dem Dachverband Anthroposophische Medizin in Deutschland (DAMiD) aus. Als Mitveranstalter beteiligen sich das Olgahospital des Klinikums Stuttgart, die auf Anthroposophische Medizin spezialisierte Filderklinik und die Stadt Stuttgart. Wichtige Programmpartner sind neben dem Bund der Freien Waldorfschulen die Vereinigung der Waldorfkindergärten, der Kinderschutzbund, der Bundesverband Lernen Fördern, das Dialogforum Pluralismus in der Medizin, der Gesamtelternbeirat Stuttgart und das Staatliche Schulamt Stuttgart.

Die Schirmherrschaft für »Kindergesundheit heute« haben Winfried Kretschmann, Ministerpräsident von Baden-Württemberg, und Werner Wölfle, Bürgermeister für Allgemeine Verwaltung und Krankenhäuser der Stadt Stuttgart, übernommen.

Datum: 27. / 28. September 2014 | Ort: Rathaus Stuttgart | Website: www.kindergesundheit-heute.de