Ehemaliger Waldorfschüler erhält nach Nobelpreis nun auch Bundesverdienstkreuz

Der Nobelpreisträger für Medizin des Jahres 2013, Herr Prof. Dr. Thomas C. Südhof, und der Nobelpreisträger für Chemie des Jahres 2014, Herr Prof. Dr. Stefan Hell, haben gestern das ihnen verliehene Große Verdienstkreuz mit Stern des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgehändigt bekommen.

»Mit dieser Auszeichnung würdigt der Bundespräsident die herausragenden Forschungsleistungen dieser weltweit anerkannten Wissenschaftler«, heißt es dazu aus dem Bundespräsidialamt, und weiter: »Professor Südhof, der die Synapsen im Gehirn und deren Kommunikation miteinander erforscht, hat Entscheidendes über den Vesikeltransport in Körperzellen herausgefunden. Seine Erkenntnisse bieten mögliche Ansätze für Therapien gegen neuronale Erkrankungen wie Alzheimer und Parkinson.«

Vor mehr als dreißig Jahren verließ der in Göttingen geborene Südhof sein Heimatland in Richtung USA, weil ihm das damalige Deutschland zu klein und eng vorkam und er nach eigener Aussage noch die kulturelle und akademische Verwüstung empfand, die der Nationalsozialismus in Deutschland angerichtet hatte. Inzwischen ist er längst amerikanischer Staatbürger geworden und lehrt und forscht an der Universität Stanford, die er selbst als Eldorado der intellektuellen Neugier und des wissenschaftlichen Austausches bezeichnet.

Doch sein Werdegang begann an der Freien Waldorfschule Hannover-Maschsee, wo er 1975 sein Abitur ablegte. »Immerhin war es eine deutsche Waldorfschule, die ihn ja auch fit gemacht haben muss für seinen so erfolgreichen Lebensweg...«, heißt es dazu in der aktuellen Pressemitteilung des Bundespräsidialamtes, die Gaucks Rede zur Verleihung wiedergibt. Dem schließt sich der Bund der Freien Waldorfschulen (BdFWS) an und gratuliert herzlich zu dieser weiteren Auszeichnung!

Nach der Verleihung des Nobelpreises im Jahr 2013 hatten VertreterInnen des BdFWS bereits ein ausführliches Gespräch mit Südhof geführt, das auch per Video aufgezeichnet wurde.