Integrative Medizin ist die Medizin der Zukunft
Am 11. Juni ging in Stuttgart der internationale Kongress für Integrative Gesundheit & Medizin mit mehr als 600 Teilnehmern aus 46 Ländern zu Ende. In einer Abschlussresolution forderten die Teilnehmer die Regierungen weltweit auf, integrativmedizinische Konzepte besser in die medizinische Versorgung zu integrieren.

Der Internationale Kongress für Integrative Medizin und Gesundheit geht mit einer Resolution an die Regierungen zu Ende. Foto: DAMID/Heike Schiller
Ärzte und Vertreter verschiedener Heil- und Gesundheitsberufe aus 46 Ländern diskutierten beim Internationalen Kongress für Integrative Medizin (9. bis 11. Juni 2016) aktuelle integrativ-medizinische Konzepte. Präsentiert wurden Wege, wie die Integrative Medizin im ambulanten und stationären Bereich erfolgreich in die Patientenversorgung integriert werden kann, ebenso Forschungsergebnisse aus verschiedenen Bereichen, etwa Onkologie oder Kardiologie.
»Die moderne Medizin steht international vor großen Herausforderungen«, erklärte Dr. Mimi Guarneri, La Jolla (USA), vom Leitungskomitee der Tagung. Der demografische Wandel, chronische Erkrankungen und Krankheiten, die ihre Ursachen im Lebensstil haben, drohten, die nationalen Gesundheitssysteme in den Industrienationen zu überfordern. Antibiotika-Resistenzen würden international zu einer Bedrohung.
Zahlreiche Präsentationen auf dem Stuttgarter Kongress belegten, dass die Integrative Medizin dazu beitragen kann, globale medizinische Herausforderungen zu lösen. Erfolgreiche Modelle stehen zur Verfügung, etwa in den Bereichen Kardiologie, Onkologie, Pädiatrie, Schmerztherapie und seelische Gesundheit, deren Potenzial nach Auffassung der Experten stärker genutzt werden sollte: Die Integrative Medizin, so die Experten, sei die Medizin der Zukunft.
In der Tat belegt eine wachsende Zahl wissenschaftlicher Studien die Wirksamkeit, Sicherheit und (Kosten-)Effektivität komplementärmedizinischer und integrativer Konzepte. »Die Forschungsanstrengungen müssen jedoch ausgebaut werden«, erklärte Professor David Martin von der Universität Tübingen. Dies sei ohne staatliche Unterstützung nicht möglich.
In ihrer Resolution forderten die Kongressteilnehmer die Regierungen aller Länder unter anderem auf, die Integrative Medizin als hilfreichen Ansatz anzuerkennen, um die nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen zu erreichen. Die komplementäre Medizin müsse entsprechend der Strategie der Weltgesundheitsorganisation in die nationalen Gesundheitssysteme integriert werden.
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