Nordic Cochrane Center kritisiert EMA
Die Kontroverse um die Wirksamkeit und Unbedenklichkeit der HPV-Impfung reißt nicht ab. Schon bei der Zulassung gab es erhebliche Zweifel an dem Impfstoff, die seitdem kaum abgeklungen sind. Nun haben dänische Wissenschaftler um Peter C. Gøtzsche, Direktor des Nordic Cochrane Center, die Zulassungspolitik der Europäischen Zulassungsbehörde (EMA) in einem offenen Brief heftig kritisiert. Darin beklagen sie die Misswirtschaft, die zu einer fehlerhaften Beurteilung der Sicherheit der HPV-Impfstoffe geführt habe.
Es geht vor allem darum, dass die EMA (European Medicines Agencies) in Abrede gestellt habe, die HPV-Impfung könne chronische Erkrankungen wie zum Beispiel das Chronic Fatigue Syndrome hervorrufen. Auch auf die kürzlich veröffentlichten 89 Fälle von autoimmunem primären Versagen der Eierstöcke werde in dem EMA-Bericht nicht eingegangen. Die Behörde sei mehr damit beschäftigt, ihre eigenen Zulassungsentscheidungen und die Impfstoffe zu schützen als die Gesundheit der Bürger. Dabei stellt das Nordic Cochrane Center in Frage, dass die EMA bei ihrer Beurteilung wissenschaftliche Standards gewahrt habe und wirft ihr schwerwiegende Interessenkonflikte, unfaire Behandlung dänischer Ärzte und der dänischen Gesundheitsbehörden sowie unnötige Geheimhaltung vor. Die EMA berufe sich in erster Linie auf Daten der Herstellerfirmen und zweifle andere, gut dokumentierte und begutachtete Beobachtungen an. Dies sei für eine Zulassungsbehörde ein völlig unangemessenes Vorgehen.
Darüber hinaus wird in dem Brief darauf hingewiesen, dass allein schon die Tatsache, dass 80 Prozent der Gelder der EMA von Pharmaunternehmen kommen, zu einem schweren Interessenkonflikt der gesamten Behörde führe. Das Vertrauen in die Europäische Zulassungsbehörde sei empfindlich gestört, der Schaden möglicherweise irreparabel.
Quelle: Offener Brief des Nordic Cochrane Center an die EMA vom 26. Mai 2016
Alle Nachrichten in dieser Kategorie
ikids-Studie: Wer macht mit?
Die Studie zur Kinder-Gesundheitsentwicklung ab Einschulung, die das IPSUM-Institut in den letzten Jahren deutschlandweit durchführte, hat wertvolle... [mehr]

Forschungsstelle Eurythmie gegründet
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden Reformansätze in den Bewegungskünsten gesucht, etwa im Ausdruckstanz oder in der von Rudolf Steiner... [mehr]
Die Akademisierung der Frühpädagogik. Eine Zehnjahresbilanz
Im deutschen Bildungssystem treffen Heranwachsende auf umso geringer qualifiziertes pädagogisches Personal, je jünger sie sind. Auf diese Situation... [mehr]

Immer mehr Kinder erkranken an Diabetes mellitus Typ 1
360 zuckerkranke Kinder – vom Säugling bis zum jungen Erwachsenen – werden gegenwärtig in der Kinderklinik am Universitätsklinikum Leipzig betreut.... [mehr]
Bertelsmann-Studie: Kinder und Jugendliche sind Verlierer der Krise
Die Bertelsmann Stiftung untersucht jährlich die Entwicklung der Teilhabechancen in allen 28 EU-Mitgliedstaaten. Trotz wirtschaftlicher Erholung: Die... [mehr]

Graduiertenkolleg Waldorfpädagogik an der Alanus Hochschule
Die Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft in Alfter bei Bonn hat gemeinsam mit der Software AG – Stiftung und der Pädagogischen... [mehr]

Anthroposophie und Hochschule
Welchen Stellenwert die Anthroposophie für akademische Bildung an einer Hochschule haben kann, diskutierten Wissenschaftler aus Deutschland und der... [mehr]
Machen Hochspannungsleitungen krank?
Hochspannungsleitungen wirken sich auf den Hormonspiegel aus – allerdings jahreszeitlich schwankend. Ein internationales Team unter der Leitung von... [mehr]
Anthroposophische Medizin schneidet gut ab
Erneut gute Ergebnisse für die Anthroposophische Medizin: Zur großen Beobachtungsstudie »AMOS« (Anthroposophic Medicine Outcomes Study) von 2004... [mehr]

Vegetarier haben weniger Vorurteile und lehnen Autorität ab
Universitätsmedizin Mainz veröffentlicht Studie zu Zusammenhängen zwischen Ernährungsform und Einstellungen gegenüber anderen Menschen. [mehr]