Sicherheit anthroposophischer Arzneimittel
Forscher der European Scientific Cooperative on AMPs (ESCAMP) und des Forschungsinstituts Havelhöhe haben kürzlich online die umfangreichste Publikation zur Sicherheit und Anwendung von Anthroposophika veröffentlicht. Erhoben wurden Daten zu mehr als 300.000 Verschreibungen von anthroposophischen Arzneimitteln. Mehr als 44.000 Patienten waren involviert.
Die jetzige Zusammenfassung, die einen Zeitraum von zehn Jahren abdeckt, kommt zu folgendem Schluss: Unerwünschte Arzneimittelwirkungen waren selten, schwere unerwünschte Nebenwirkungen noch seltener. Im Ergebnis ist die anthroposophische Arzneimitteltherapie sehr sicher.
Die Ergebnisse wurden im Rahmen des EvaMed-Projektes (Evaluation anthroposophischer Medizin) erfasst. In den vergangenen Jahren wurden im Rahmen von EvaMed bereits 12 Artikel publiziert, die aber immer Einzelaspekte betrafen. Neben der Risikobewertung konnten zum Beispiel Analysen zum Verordnungsverhalten durchgeführt werden. Bei der Untersuchung der Behandlung von akuten Infektionen der oberen Atemwege ließ sich feststellen, dass die Antibiotikaverschreibungsrate in diesem Netzwerk deutlich unter dem Bundesdurchschnitt liegt und eine spezifische leitlinienkonforme Therapie durchgeführt wurde. Hierbei kommt es zu geringen Komplikations- und Rezidivraten und wenigen Folgekonsultationen.
Das EvaMed-Projekt wurde entwickelt, um einen wissenschaftlichen Beitrag zur Erforschung der Sicherheit, Anwendung und Wirksamkeit von anthroposophischen Arzneimitteln zu liefern.
Literatur:
Hamre HJ, Glockmann A, Heckenbach K, Matthes H. Use and safety of anthroposophic medicinal products, An analysis of 44,662 patients from the EvaMed Pharmacovigilance Network. Drugs - Real World Outcomes 2017, DOI 10.1007/s40801-017-0118-5 | http://bit.ly/2iBRVki
Quelle: damid.de
Alle Nachrichten in dieser Kategorie
Weniger Vernetzung, mehr Intelligenz
Je intelligenter ein Mensch ist, desto weniger vernetzt sind die Nervenzellen in seiner Großhirnrinde. Zu diesem Ergebnis kommen Neurowissenschaftler... [mehr]
Kindergesundheit: Deutschland verschenkt Billionen
Übergewicht kostet: Der deutsche Staat wird bis zum Lebensende der heute übergewichtigen Kinder und Jugendlichen schätzungsweise 1,8 Billionen Euro... [mehr]

Fernsehen schadet dem Schlaf von Kindern
Kinder, die elektronische Medien nutzen, haben eine schlechtere Schlafqualität. Gleichzeitig scheint das Vorlesen oder Anschauen von Büchern den... [mehr]

Jena Experiment: Artenverlust zerstört Ökosysteme
Wie schwer wiegt der globale Artenverlust? Sind Stoffkreisläufe in einem Ökosystem mit wenig Arten verändert? Um dies zu klären, wurde 2002 das »Jena... [mehr]
Sicherheit anthroposophischer Arzneimittel
Forscher der European Scientific Cooperative on AMPs (ESCAMP) und des Forschungsinstituts Havelhöhe haben kürzlich online die umfangreichste... [mehr]
Angriff auf die Komplementärmedizin
Mitte August hat eine »Experten«gruppe (»Münsteraner Kreis«) in einem Memorandum radikale Vorschläge vorgelegt, um das Heilpraktikerwesen zu... [mehr]
Gerhard Kienle Lehrstuhl an der UWH neu besetzt
Der Lehrstuhl für Medizintheorie, Integrative und Anthroposophische Medizin, den bis vor kurzem Peter Heusser innehatte, erhielt im Juli 2017 einen... [mehr]

Arnika ist in Norddeutschland arm dran
Insbesondere in Norddeutschland ist die Wildpflanze Arnika (Arnica montana) vom Aussterben bedroht. Die Art leidet unter genetischer Verarmung in... [mehr]
Forschung zur sexuellen Gewalt gegen Kinder und Jugendliche
Obwohl die Sensibilität der Gesellschaft für sexuellen Kindesmissbrauch wächst, bleibt die Zahl minderjähriger Opfer in Deutschland hoch. Aktuelle... [mehr]
Rechtswidrige Schulgeldpraxis in Berlin und Hessen
Schulpolitik und Verwaltung in Berlin und Hessen nehmen ihre Aufsicht über staatlich geförderte Privatschulen nur unzureichend wahr. Gesetzliche... [mehr]