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Neues Curriculum für Wirtschaftsunterricht

Karoline Kopp

Es mag daher mehr als verwundern, dass dieser omnipräsente und nach willentlicher Gestaltung verlangende Lebensbereich von so vielen Menschen nur wenig durchschaut wird: Mangelnde ökonomische Bildung führt in weiten Teilen der Bevölkerung gar zu unzureichendem Problembewusstsein und damit einhergehend zu globalen Herausforderungen wie Klimawandel, sozialer Ungleichheit oder Krieg.

Sozioökonomische Bildung sollte in Schulen dementsprechend als ein wesentlicher Erziehungsauftrag verstanden werden. Denn verantwortungsvolles, nachhaltiges Handeln kann nur gelingen, wenn wir die uns umgebende Welt verstehen, über Handlungskompetenzen verfügen und Fragen nach dem Sinn ökonomischer Betätigung stellen.

Auf Basis dieser Grundgedanken hat sich eine Gruppe aus Wissenschaftlern, Waldorflehrern, Dozenten der Lehrerbildung sowie Ethikexperten auf den Weg gemacht, ein modernes Curriculum für ökonomische Bildung an Waldorfschulen zu erarbeiten, das den menschenkundlich begründeten Lehrplan der Waldorfschule erweitert. Bei einem ersten Arbeitstreffen Mitte November 2023 in Kassel steckte ein Teil der insgesamt zwölf Experten gemeinsame Arbeitsziele ab und bereitete die Arbeit an einem Reader für Lehrkräfte sowie die Aktualisierung des Waldorflehrplans über sämtliche Klassenstufen von 1 bis 12 vor.

Im Zentrum der Arbeit steht die Erziehung zu Nachhaltigkeit – sozial, ökonomisch und ökologisch. Dabei legt die Gruppe einen multidimensionalen Nachhaltigkeitsbegriff zugrunde, der auch Kultur und Gedanken sowie Gesellschaftskunst und Transformation beinhaltet. Neben einer Zusammenarbeit mit anderen Nachhaltigkeitsprojekten der pädagogischen Forschungsstelle beim Bund der Freien Waldorfschulen und einem Lehrplanteam der Schweizer Rudolf Steiner Schulen, kooperiert die neue Arbeitsgruppe zudem mit „Werkstatt Zukunft“, einem Projekt der Medienbildung mit besonderem Fokus auf Umwelt, Nachhaltigkeit, sozialer Gerechtigkeit und Entwicklungszusammenarbeit, sowie mit der Zeitschrift Sozialimpulse, die von der Initiative Netzwerk Dreigliederung herausgegeben wird.

Kommentare

Christoph Schmieder, Wörth am Rhein,

Dieser Schritt war schon lange notwendig!
Ob es jetzt wirklich ein großer oder ein kleiner Schritt wird? Hauptsache kein Rückschritt! Wie kommt man(n) an die Inhalte?

André Bleicher, Biberach,

Wir arbeiten daran, dass es ein großer Schritt wird. Eine Korrektur bitte ich aufzunehmen: Die Zeitschrift Sozialimpulse wird vom Institut für soziale Gegenwartsfragen, Stuttgart, herausgegeben, nicht wie fälschlich vermerkt, von der Initiative Netzwerk Dreigliederung.

Besten Dank
André Bleicher

Karoline Kopp, Landsberg am Lech,

Lieber Herr Schmieder,
vielen Dank für Ihre Rückmeldung! Wir geben uns Mühe, nach vorn zu schreiten. Sobald es Fertiges gibt, werden wir das Material über die PäFo und im Rahmen des neuen digitalen Lehrplans bereitstellen. Mit herzlichen Grüßen, Karoline Kopp

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