Ausgabe 04/24

Waldorfpädagogik und die 17 Ziele für Nachhaltige Entwicklung

Gunter Keller

Dabei wird uns die Wichtigkeit unserer Gesundheit vor allem immer dann bewusst, wenn wir krank sind. Wenn wir gesund sind, scheint uns dieser Zustand der normalste auf der Welt zu sein. Die Waldorfpädagogik geht der Frage nach, wie wir Schule und Unterricht gestalten müssen, damit unsere Kinder und Jugendlichen nicht davon krank, sondern wohlmöglich noch gesünder werden, als sie es schon sind. Das meint Salutogenese (vergleiche dazu die Erziehungskunst vom Oktober 2023).

Interessanterweise wissen wir intuitiv schon sehr viel darüber, was wir tun müssen, um gesund zu bleiben. Eine Befragung einer zwölften Klasse im Geografieunterricht ergab einerseits Aspekte, die eher mit körperlicher Gesundheit zu tun haben wie genug Schlaf, gesund essen, nicht zu viel und nicht zu wenig. Genug Bewegung, in den Jahreszeiten und im Tag-Nacht-Wechsel rhythmisch leben. Tätig sein, seinen Körper kennen, Selbstwahrnehmung, Selbstdisziplin oder sich der Jahreszeit entsprechend anziehen.

Als Aspekte, die eher mit unserem Lebensgefühl zu tun haben, wurden genannt: Glücklich sein, Selbstwirksamkeit erleben, Dinge verstehen können, etwas Sinnvolles tun, handeln, geliebt werden.

Gerade die zuletzt genannten Punkte tauchen auch bei Aaron Antonovsky auf (1923-1994), der den Begriff Salutogenese prägte. Im Jahre 1979 veröffentlichte er sein Salutogenese-Modell. Dabei stellte er den Sense of Coherence, das Kohärenzgefühl, und dessen Komponenten Verstehbarkeit, Handhabbarkeit und Bedeutsamkeit/Sinnhaftigkeit in den Mittelpunkt der Entstehung von Gesundheit.

Der Waldorfpädagogik geht es darum, Rahmenbedingungen von Schule so zu gestalten, dass die Schüler:innen Herausforderungen handhaben lernen, Sinnhaftigkeit im Lernen erleben und die Dinge, die sie tun, verstehen.

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