Studie: Am Einkommen liegt es nicht

Norbert Handwerk

Der Forschungsbericht des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung Berlin (DIW), der im September 2009 veröffentlicht wurde, bestätigt, dass für den Besuch einer Privatschule in Deutschland nicht das Einkommen der Eltern, sondern deren berufliche Stellung und Bildung entscheidend ist. Aus der Langzeitstudie ergibt sich, dass zwischen 1997 und 2007 der Anteil der Privatschüler aus »bildungsnahen« Elternhäusern um 77 Prozent anstieg, aber um lediglich zwölf Prozent bei Schülern aus bildungsfernen Elternhäusern. Eine Vollerwerbstätigkeit der Mutter erhöhe die Wahrscheinlichkeit eines Privatschulbesuchs. »Es macht wenig Sinn, dass wir zwischen öffentlichen und privaten Schulen aufgrund des elterlichen Bildungshintergrundes selektieren«, resümiert Professor C. Katharina Spieß. »Wenn wir ihn denn wollen, sollten wir einen Schulwettbewerb haben, der allen Kindern einen gleichwertigen Zugang zu allen Schulformen ermöglicht.« Dazu müssten sowohl auf der Angebots- als auch auf der Nachfragseite »Barrieren« abgebaut werden. Privatschulen sollten deshalb verstärkt Anstrengungen unternehmen, Kinder aus diesen Elternhäusern zu erreichen.