Die Frage: Wie kann ich lernen Formkräfte wahrzunehmen? durchzieht das ganze Buch. Schritt für Schritt wird gezeigt, wie es therapeutisch möglich ist, bestimmte leibliche und seelische Wirkungen auszulösen, so dass spezifische Übungen so konkret wie Arzneimittel eingesetzt werden können.
Typische Fallbeispiele zeigen, welche große therapeutische Breite diese Art der künstlerischen Therapie innerhalb der anthroposophisch erweiterten Medizin zur Verfügung stellt. Beispiele sind akute Panikattacken, Willens- und Entscheidungsschwäche, verschiedene Depressionsformen, begleitende Patient:innenbetreuung bei onkologischen Erkrankungen, Fatigue, posttraumatische Belastungsstörungen, aber auch therapeutisches Plastizieren in der Sterbe- und Trauerbegleitung.
Das therapeutische Arbeiten mit Kindern eröffnet Hilfe bei einer Reihe von Indikationen, etwa bei Ablöseschwierigkeiten vor Schuleintritt, Schulverweigerung, Tics oder Aufmerksamkeitsstörungen. Kontraindikationen stellen dar: akute psychotische Zustände, Hautkrankheiten mit Störung der Barrierefunktion der Haut. Informationen zur Rechtsstellung und rechtlichen Vertretung der anthroposophischen Kunsttherapie sowie Ausbildungsmöglichkeiten schließen das Buch ab.
Die Inhalte dieses Werks können im medizinisch-therapeutischen aber auch im pädagogischen und heilpädagogischen Bereich von großem Nutzen sein.
Dieses Buch ist für alle Ärztinnen und Ärzte, Pädagog:innen, Werklehrer:innen und Heilpädagog:innen eine Bereicherung.
Markus Sommer, Anne Sommer-Solheim, Karl-Hermann Lieberknecht: Plastisch-Therapeutisches Gestalten. Theorie und Praxis einer Anthroposophischen Kunsttherapie. 353 Seiten, Salumed-Verlag, 2023, 98 Euro.
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