Da werfen manche Klopapier aus den Fenstern der Jugendherberge, so dass dort viele weiße Streifenfahnen wehen. Da gibt es unerlaubte Mitternachtspartys in den Schlafsälen, wo man lernt, lautlos zu feiern. Da macht man Manches zum ersten Mal in seinem Leben. Da fährt man übermüdet in einem Bus und lacht, bis man weint. Da singt man immer das gleiche Lied. Da schläft man in einer Jurte in einem feuchten Schlafsack. Da macht man erste Menschenstudien über Vertrauen, Verliebtsein und Verrat. Da unterhält man sich in vertraulicher Atmosphäre mit der Klassenlehrerin und stellt erstaunt fest, dass die auch ein Mensch ist.
Alle Lehrer:innen, die heutzutage Klassenfahrten organisieren, verdienen höchste Anerkennung. Neben notorischem Schlafmangel wegen der 24-Stunden-Bereitschaft gilt es nicht nur auf die Bedürfnisse von zwei bis drei Dutzend Individuen zu reagieren, sondern auch die von drei bis sechs Dutzend Eltern. Danke an alle Lehrkräfte, die das auf sich nehmen und damit Lebensläufe prägen!
Ausgabe 09/23
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