andere Tierkinder mit ihren Mamas. Im Vergleich mit Raupe, Kühen und Pferden weiß das Ei: Seine Mama ist weich und warm, zu den Kühen gehört sie also nicht. Auch nicht zu den Pferden, denn seine Mama hat zwei Füße, sagt nicht «Muh» und ist immer lieb. Schließlich findet der Schwanen-Papa sein Ei und das Ei begreift zu seinem Erstaunen, dass es keine Mama, sondern einen Papa gesucht hat. Und Papas können alles!
In wenigen Worten und klaren Bildern beschreibt Milja Praagman die Suche nach der Mama. Jede Seite ist bunt gestaltet und dennoch schlicht und klar aufgeteilt. Die Tiere stehen im Mittelpunkt und sind toll anzusehen in ihren satten Farben. Ein weißer Schwan auf nachtblauem Grund, gefleckte Kühe auf der sattgrünen Weide und dazwischen das kleine Ei.
Das suchende Ei findet schließlich seinen Papa, nicht die gedachte Mama und auch wenn das als Clou gedacht ist, um das alte Rollenbild der sorgenden Mutter aufzubrechen, funktioniert das nur bedingt: Das kleine Ei sucht, noch nicht ganz geschlüpft, instinktiv den Großteil der Geschichte nach «Mama» und setzt sie so in die (vermeintlich naturgegebene) Hauptrolle.
Und dennoch: umso schöner, dass es ein Bilderbuch für die Allerkleinsten gibt, mit einem präsenten Papa. Das ist leider nicht selbstverständlich.
Eine Geschichte zum Vorlesen für Kinder ab 3 Jahren. Die Bilder möchte man sich teilweise am liebsten aufhängen, so schön sind sie.
Milja Praagman: Das eigensinnige Ei. 32 Seiten, 16 Euro, Verlag Freies Geistesleben 2024.
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