Ausgabe 05/24

Ein Treffen, das Hoffnung macht

Thomas Verbeck

Über fünf Tage und 21 Zeitstunden hinweg wurde in diesem Jahr im niedersächsischen Evinghausen, das mitten auf einer Gebirgslichtung im nördlichen Teutoburger Wald liegt, praktisch gearbeitet. Sehr eindrucksvoll dann die Abschlussausstellung im Plenum, eine Momentaufnahme, was Werklehrer:innen in einer solch kurzen Zeit in welcher Vielfalt schaffen können und welche Angebotsvielfalt unseren Schüler:innen im handwerklich-künstlerischen Unterricht angeboten werden kann, um sich selbst in der Arbeit an ihrem Werkstück zu erfahren, zu entwickeln und zu erziehen. 

Zusätzlichen Reichtum bescherten außerdem die die zahllosen kollegialen Gespräche. In diesem Jahr standen die elften und zwölften Klassen im Mittelpunkt der menschenkundlichen Betrachtungen, Gesprächs- und Arbeitsgruppen. Sie ergaben viel Pädagogisches, methodisch-didaktischen Input aus Fachvorträgen, Gesprächsgruppen und abendlichen Runden am Lagerfeuer mit Tanz und Musik. Mit dabei waren auch Kolleg:innen aus der kriegsgeschüttelten Ukraine und ein Kollege aus den USA. 

Das Ganze konnte stattfinden, weil die Freie Waldorfschule Evinghausen ihre Türen geöffnet und ihre Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt hatte. Manpower und unermüdlicher Einsatz der Kolleg:innen vor Ort haben eine Bühne bereitet, auf der sich jeder auf das Herzlichste willkommen fühlen konnte. Dafür gebührt ihnen allen unser herzlichster Dank. 

Jahr für Jahr findet das «Werkstattgespräch» statt, jedes Mal mit dem Fokus auf einer bestimmten Altersgruppe. 2025 werden wir uns in Schwäbisch Gmünd treffen. Dann wird es um den Werkunterricht in den Klassen vier bis sechs gehen.  

Der handwerklich-künstlerische Unterricht ist eines der Alleinstellungsmerkmale der Waldorfschule. In Zeiten fortschreitender Digitalisierung und der Ausbreitung künstlicher Intelligenz kommt dem künstlerischen Unterricht im breiten Fächerkanon der Waldorfschulen eine elementare Bedeutung zu.  Die große Zahl engagierter Kolleg:innen aus dem In- und Ausland und ihr wachsendes Interesse daran, sich auch regional zu vernetzen und im Gespräch zu bleiben, lässt begründet hoffen, dass der handwerklich-künstlerische Unterricht auch in manchmal scheinbarerer Konkurrenz zu den «abschlussrelevanten» Fächern in Zukunft bestehen kann. 

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