Ásta-Kristín führt mit ihrer Familie ein behütetes Leben auf dem Pferdehof. Besonders stolz ist die Elfjährige auf ihren kleinen Bruder. Als die Familie Besuch aus Österreich bekommt, beginnt für sie ein Abenteuer. Der Österreicher Sepp ist zwei Jahre älter als sie, er trägt eine gewöhnungsbedürftige Tracht und hat immer einen doofen Spruch auf Lager. Doch am schlimmsten: er hat die Wiese abgemäht, in der, nach dem Glauben der Familie, einige Feen wohnen. Als Àsta-Kritín es schafft, sich mit den Feen zu versöhnen, verschwindet auch noch ihr Bruder. Nach erstem Suchen findet sie einen riesigen Fußabdruck und ihr ist klar, der Entführer ist ein Troll. Auf Anraten einer Fee macht sie sich auf die Reise, um ihren Bruder zurückzustehlen. Doch da sie eine solche Aufgabe nicht allein schaffen kann, nimmt sie wider Willens Sepp mit. Auf ihrer Mission durchstreifen sie die schöne Natur Islands und erleben noch so manches Abenteuer mit weiteren wunderlichen Kreaturen.
Judith Johannsen erzählt sehr schön, wie die zwei Kinder sich während ihrer Reise immer näherkommen und trotz anfänglichen Schwierigkeiten eine tiefe Freundschaft entsteht. Im Laufe der Geschichte bekommen Leser:innen einen guten Einblick dafür, wie es ist, in einer Gesellschaft zu leben, in der Menschen an Feen und Trolle glauben. Island ist ein Land, in dem beim Bau neuer Straßen darauf geachtet wird, das Zuhause dieser Wesen nicht zu zerstören, da man Angst vor einer möglichen Rache hat. Mir persönlich gefällt am Ende des Buches das Glossar, in dem die Leser:innen nachlesen können, was ein Vulkan oder ein Gletscher ist. Auch über die isländische Aussprache gibt es was zu lesen, eine Seite weiter findet sich eine Liste mit allen Namen und der korrekten Aussprache dieser.
Judith Johannsen: Die Reise zu den Trollen. 183 Seiten, Verlag Neuer Weg, Gelsenkirchen, 2022, 14,90 Euro.
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