ist eine wissenschaftliche Bearbeitung aus Sicht der Bildungswissenschaft interessant. Wie Waldorfpädagogik und Bildungswissenschaften zusammenarbeiten, zeigt dieses bedeutungsvolle Werk. 18 Autor:innen bilden mit ihren Beiträgen wie in einem Kaleidoskop die Vielfalt des Themas ab: von der Ästhetik, über den medialen Einsatz des Heftes, über das Bildungsangebot Epochenheft bis hin zu vielen praktischen Beispielen.
Die Beiträge in diesem Buch geben eine breite Übersicht, stets mit weiterführenden Literaturangaben. Alle möglichen Fragen von Bildungswissenschaftler:innen, von interessierten Eltern, Schüler:innen und Lehrkräften werden adäquat beantwortet. Bemerkenswert, dass in der hundertjährigen Geschichte der Waldorfpädagogik bisher ein solches Werk noch nicht erschienen ist! Das Epochenheft als Begleitung der Schüler:innen von der ersten bis zur zwölften Klasse – je nach Thema und Fach unterschiedlich gestaltbar – überzeugt in seiner Vielfalt, sowie in seiner Bedeutung für die Lernbiografie.
Neben dem Schulbuch gibt es wohl kein anderes Bildungsmedium, welches eine so lange Tradition vorzuweisen hat wie das Epochenheft an Waldorfschulen. Beispielhaft sei hier das Thema «Ökologie» in den Geografie-Epochenheften aus den Jahren 1920, 1953, 1970 und 2024 genannt. Nana Göbel stellt das Thema ausführlich und anschaulich dar. Angelika Wiehl gibt eine klare Übersicht der Entwicklung des Mediums Epochenheft. Dann sei noch auf den Schlussaufsatz von Franz Glaw verwiesen: eine detaillierte, vorbildlich begründete Darstellung am Beispiel einer Jahresarbeit, wie das Epochenheft im digitalen Zeitalter weiterzuentwickeln sei. Denn natürlich wird in Zukunft das Epochenheft seine Berechtigung weiter behalten! Alles, was mit der Hand geschrieben wird, bleibt signifikant stärker in Erinnerung, haben Wissenschaftler:innen herausgefunden.
Angelika Wiehl und Christian Becker (Hrsg.): Epochenhefte. Theorie und Praxis eines Bildungsmediums, 264 Seiten, Beltz-Verlag 2024, 38 Euro.
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