Sie zeigt damit einen vergleichsweise einfachen und praktischen Einstieg in die faszinierende Welt der Glasfensterbilder historischer Kathedralen und unterstützt dies mit einführenden Erläuterungen zu deren Aufbau.
Bei den Rosetten berühmter Kirchen wie Chartres und Notre-Dame bleibt sie nicht stehen, sondern bietet auch Naturmotive wie eine leuchtende Calendula-Sonne, wirbelnde Ginkgo-Blätter oder die geometrischen Formen einer Limettenscheibe. Diese abwechslungsreiche Mischung macht das Buch zu einem inspirierenden Begleiter für kreative Gestaltungen zu allen Jahreszeiten. Die optische Schönheit und die kreativen Möglichkeiten der vorgestellten Motive sind beeindruckend und verführen zum Nachmachen.
Ihr Ansatz ist dabei so einfach wie genial: Sie legt mehrere Farbschichten aus Papier übereinander. Durch geschickte Kombination der Aussparungen entstehen die raffiniert konstruierten Motive. Dabei ist Präzision beim Schneiden und Kleben gefragt. Trotz ihrer Abstufung an Schwierigkeitsgraden dürften selbst die einfachen Projekte nichts für Vor- oder Grundschüler:innen sein.
Auch könnten die Anleitungen für Einsteiger:innen klarer und stärker mit einzelnen Fotos der Schritte bebildert sein. Hier wäre eine noch klarere Führung durch den Herstellungsprozess wie bei den früheren Werken zu Fenstersternen sehr wünschenswert gewesen.
Positiv hervorzuheben ist, dass Guéret Bezugsquellen für das verwendete Papier angibt, denn für fortgeschrittene Kreationen reicht das übliche Sortiment aus dem Schreibwarenhandel nicht aus.
Alles in allem ist das Buch eine wunderbare Inspiration für alle, die mit Farbe, Licht und Formen experimentieren möchten und einen neuen Blick auf den Werkstoff Transparent-und Seidenpapier entdecken wollen.
Frédérique Guéret: Fensterrosetten aus Seidenpapier. 144 Seiten, Verlag Freies Geistesleben, 2024, 24 Euro.
Kommentare
Es sind noch keine Kommentare vorhanden.
Kommentar hinzufügen
Vielen Dank für Ihren Kommentar. Dieser wird nach Prüfung durch die Administrator:innen freigeschaltet.