Sachbuch

Füllhorn für Textilwerker:innen

Ursula Wendling

Sie geht dabei zunächst vor allem auf die Herstellung und Verwendung heutzutage eher ungewöhnlicher pflanzlicher Fasern wie Lindenbast oder Flachs ein. Praktischerweise lassen sich die meisten Techniken aber auch mit konventionelleren Garnen umsetzen.

Das Werk beginnt mit einem kurzen historischen Überblick und ist an einer geschichtlichen Linie von der Steinzeit bis ins 19. Jahrhundert entlang aufgebaut. Dies wird zu keiner Zeit langweilig, denn verschiedene Einblicke und Praxisblöcke lockern ihn immer wieder auf. So lässt sie unterschiedlichste Expert:innen, etwa aus Freilichtmuseen, zu Wort kommen, die aus ihrer Praxiserfahrung Tipps geben. Ganz nebenbei lernt man so einige interessante Museen kennen. Aktuelle und historische Fotos illustrieren die Techniken und erleichtern das Verständnis. All das hätte schon für ein wunderbares Buch ausgereicht. Doris Fischer ergänzt es aber noch durch eine Fülle von ganz konkreten Anleitungen zum Selbermachen vom Spinnen bis zum Nadelbinden. Diese sind praxisnah und didaktisch gut nachvollziehbar dargestellt. Schön ist, dass die Autorin auch im Detail auf Nachhaltigkeit achtet und zum Beispiel einfach alte Spielkarten zum Brettchenweben einsetzt.

Alles in allem hat Doris Fischer ein wunderbares Füllhorn an Anregungen und Hintergründen zusammengetragen, das der AT-Verlag in eine stimmige Form gebracht hat. Eine klare Anschaffungsempfehlung für Textilwerker:innen!

Doris Fischer: Faserwerkstatt. Traditionelle Textiltechniken mit natürlichen Materialien. 304 Seiten, AT Verlag, 2023, 38 Euro.

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