Ein bekanntes deutsches Umfrageinstitut hat diese Frage 2.000 zufällig ausgewählten Personen gestellt: 89 Prozent haben mit «ja» geantwortet. Eine erstaunlich hohe Rückmeldung, wenn man bedenkt, dass der Anteil der Waldorfschulen in Deutschland laut der Online-Plattform für Statistik Statista bei nur 0,788 Prozent der allgemeinbildenden Schulen liegt!
Allerdings wollte die Umfrage als Nächstes wissen, ob die Menschen Waldorfschulen «gut» finden. Darauf haben 36 Prozent mit «nein» geantwortet, mit «ja» 35 Prozent und 29 Prozent konnten sich nicht entscheiden. Diese Zahlen zeigen, was viele schon lange geahnt haben: Waldorfschulen sind zwar bekannt, doch die Öffentlichkeit hat nicht automatisch ein positives Bild von ihnen.
Unsere Aufgabe in der Waldorf-Community ist es deshalb, durch gute, wirksame Pädagogik eine Strahlkraft in Gesellschaft und Bildungslandschaft zu entfalten.
Der akute Mangel an Lehrer:innen an Waldorfschulen stellt alle Beteiligten vor große Herausforderungen. Der Wettbewerb zwischen den Schulen in staatlicher und freier Trägerschaft ist im Alltag der Waldorfschulen angekommen. Dem entgegenzuwirken, das Schulleben wahrnehmbarer zu machen, auch mit Hospitationen und Praktika, wird eine spannende, für viele auch neue Erfahrung.
Lehrer:innen gesucht!
Woher kommen die benötigten Pädagog:innen von Unter- bis Oberstufe für Kunst, Musik, Eurythmie, Handwerk und Gartenbau? Die Wege zu einer waldorfpädagogischen Qualifikation sind heute zum Glück vielfältig. Die Angebote der Seminare und Hochschulen im Bund der Freien Waldorfschulen orientieren sich an den Bedürfnissen der Schulen ebenso, wie an der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Das wird bei der berufsbegleitenden Teilzeitausbildung und den neuen Angeboten zur Lehrerbildung deutlich.
Gleichzeitig müssen wir mit dem Vorurteil aufräumen, dass wissenschaftliche Lehrer:innenbildung mit staatlichem Bachelor und Masterabschluss nicht dem Kern der Waldorfpädagogik entspricht. Das gelingt mit den positiven Beispielen der Freien Hochschule in Stuttgart sowie der Alanus Hochschule in Alfter und Mannheim, die eine Begegnung mit den Erziehungswissenschaften und den Pädagogischen Hochschulen in Deutschland intensivieren und positiv öffentlichkeitswirksam agieren.
Auch das von den Hochschulen und dem Waldorf Institut entwickelte duale Ausbildungskonzept eröffnet neue Möglichkeiten. In Verbindung mit den neuen Formen der wissenschaftlichen Qualifizierung in BA- und MA-Studiengängen und ergänzt durch Blockseminare, Fernstudium oder Teilzeitstudiengänge, befriedigt dieses Konzept heutige Bedürfnisse in der Aus- und Weiterbildung.
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