Der Mensch als denkendes Lebewesen, der Verstand, die Umgebung zu erkennen, die Vernunft, die Freiheit und die Urteilskraft, die zu einer Moral führt. Rudolf Steiner wünschte sich, die Schüler:innen sollten als junge Erwachsene in Freiheit und Selbstbestimmung entlassen werden. Einer der Wege, wie die Waldorfschulen diesem Ziel nahekommen wollen, ist das Lernen an außerschulischen Orten, im Alltag der reellen Welt. Die Schüler:innen sollen Welt greifen und ergreifen und damit Erfahrungen machen, die sie in keinem theoretischen Unterricht jemals hätten lernen können. Das praktische Lernen auf Bauernhöfen, in Betrieben oder beim Feldmessen ermöglicht sinnliche Erfahrungen, es fördert körperliche Geschicklichkeit und schult das Planen, Durchführen und Überprüfen des eigenen Tuns. Eine Zeitlang ohne elterliche Aufsicht zu leben, während Lehrer:innen und Mitschüler:innen zu sozialen Orientierungspunkten werden, kann die Selbständigkeit und das Fokussieren auf die eigene Individualität unterstützen. Dieses Heft widmen wir dem Thema Praktika und den vielen Aspekten, die diese Lernform für Kinder und Jugendliche hat.
Auch sonst haben wir wieder viele schöne Texte im Heft. Die Leipziger Klassenlehrerin Nina Luckner beschreibt ein spannendes epochenübergreifendes Projekt, in dem die Schüler:innen unter anderem Globen bauten. Sophia Heeg war als Freiwillige mit den Freunden der Erziehungskunst in Brasilien und beschreibt ihre Erfahrungen. Jürgen Beckmerhagen war in Kassel bei einer ganz besonderen Unterrichtsstunde zum Atom. Und Susanne Bregenzer beschreibt ihre mütterlichen Reaktionen auf die Aussagen ihrer Söhne, dass alle anderen Kinder Dinge dürfen, die sie nicht dürfen. Ein ehemaliger Waldorfschüler, heute Waldorfvater, ist Geschäftsführer eines Erlebnismuseums in Kassel. Ihn porträtieren wir.
Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre und einen schönen Sommer mit vielen außerschulischen Erfahrungen in den Ferien!
Ausgabe 07-08/24
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