Um das zehnte Lebensjahr sind Kinder in einer Entwicklungsphase, die Rudolf Steiner als den «Rubikon der kindlichen Entwicklung» bezeichnete. Der Begriff verweist auf die Parallele zu Caesars Überschreiten des Fluss Rubikon und die Bedeutung einer Handlung, nach der es kein Zurück mehr gibt — die Kinder lassen einen Teil der Kindheit hinter sich; sie wirken ernster, in sich gekehrter, sie überprüfen Regeln und zweifeln Normen an. Der Unterricht an der Waldorfschule wird diesem Umbruch in der Entwicklung unter anderem damit gerecht, indem die Kinder die alten Handwerke intensiv kennenlernen, beispielsweise durch die Hausbauepoche und einen Besuch beim Köhler. Auch das Bruchrechnen wird an den Waldorfschulen passenderweise in dieser sensiblen Phase der kindlichen Entwicklung eingeführt.
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