Die 90. Bundeselternratstagung (BERT) an der FWS Berlin-Südost hat rund 200 Teilnehmer:innen aus ganz Deutschland, der Schweiz und Luxemburg ein Wochenende lang Gelegenheit geboten, Gemeinschaft zu genießen, Inspirationen vielfältigster Art mit nach Hause zu nehmen und Ideen für die Zukunft zu entwickeln.
Der Landeselternrat Berlin-Brandenburg hatte im Auftrag der BuElKo ein inhaltlich reiches und spannendes Programm zusammengestellt mit zwei hochkarätigen Vorträgen, 25 Workshops, einem Panel Talk und einer Dokfilmvorführung sowie am letzten Tag einer Fishbowl-Diskussion und dem Markt der Möglichkeiten, auf dem sich Menschen mit ähnlichen Anliegen treffen und zusammentun konnten.
Nana Göbel, die Waldorfschulen in aller Welt kennt wie keine andere und sich seit mehr als 40 Jahren als Vorstand der Freunde der Erziehungskunst für die Waldorfpädagogik stark macht, rührte das Publikum, als sie von Waldorfgemeinschaften auf anderen Kontinenten berichtete und davon wie die Menschen dort den jeweiligen Herausforderungen begegnen. Sven Saar lieferte ein flammendes Plädoyer für Vielfalt und Offenheit, für eine neue Herangehensweise in der Sexualkunde und generell im Umgang miteinander.
Ein weiteres Highlight war die Filmvorführung von „Die Arier“ und dem anschließenden Gespräch mit Mo Asumang, die für ihr Engagement für Demokratie bereits mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet wurde. Besonders berührend war hier für das Publikum die Menschlichkeit und Zugewandtheit, mit der die Filmemacherin ihrem jeweiligen Gegenüber trotz der Hassbotschaften, mit denen sie konfrontiert war, begegnete.
Es gab viel Platz für Gemeinschaftliches: man konnte freudig mit Gesang und Bewegung in den Morgen starten oder spirituell-besinnlich in Form der Handlung am Sonntag. Angeleitet von einer Künstlerin webten alle Tagungsteilnehmer:innen zusammen einen Teppich, der am Ende an die ausrichtende Schule als Geschenk überreicht wurde. Zwischendurch und beim Abendessen mit Live-Musik oder am Lagerfeuer konnte man sich treffen, kennenlernen oder wiedersehen.
Der Panel-Talk, moderiert von Stefanie von Laue (BuElKo/BuKo), gab einen tollen Überblick über die aktuellen und geplanten Aktivitäten und Initiativen des Bundes der Freien Waldorfschulen und einen Einblick in die Herzensthemen und Motivationen der Menschen, die dahinter stehen und dafür arbeiten, in diesem Fall waren es: Nele Auschra (Vorstand/Öffentlichkeitsarbeit), Stefan Grosse (Vorstand), Deodat von Eickstedt (poltisches Netzwerken), Angelika Lonnemann (Erziehungskunst), Miriam Rönn (Social Media) und Uwe Dombrowski (Mentorenschulung, Qualitätsentwicklung).
Am Sonntag gab es, moderiert von Alessa Rhode von der LAG BB, Raum für Diskussion und Austausch, zum Netzwerken und um Impulse für die Zukunft zu setzen. Die BuElKo, der LER BB und die LSV BB formulierten ihre Visionen. Der Wunsch, in vielen Waldorfschulen Kreise der Vielfalt zu gründen, wurde deutlich. Die Herausforderung, nach der Corona-Zeit und trotz der Belastungen unserer Zeit durch Krisen, Kriege und Klimakatastrophe wieder zu lebendigen, engagierten Schulgemeinschaften zu werden, war ein weiteres Thema sowie der Wunsch danach, dass die Eltern- und Schüler:innenschaften tatsächlich als gleichwertige Säulen der Schulen neben den Pädagog:innen begriffen werden.
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