Für einen vertrauensvollen Weg in die Zukunft
Die Waldorfschulen im Ausland, besonders im nicht-europäischen Ausland, können auf keine große Zahl ausgebildeter Lehrer zugreifen, weil es sie einfach nicht gibt. Sie müssen daher sehr oft auf Menschen mit einer staatlichen Lehrgenehmigung zugehen und diese weiter ausbilden. Die Fortbildung ist also von allergrößter Wichtigkeit – für alle Waldorfschulen in Afrika und in Asien und für die meisten in Lateinamerika. In diesen Kontinenten gibt es kaum eine Vollzeit-Waldorflehrerausbildung. Nur am Center for Creative Education in Südafrika und am University College in Brasilien können angehende Lehrer ein grundständiges Studium absolvieren.
Die Ausbildungseinrichtungen müssen sich selbst finanzieren. Sie erhalten weder durch die noch viel zu kleinen Schulbewegungen, noch durch den Staat eine finanzielle Förderung. Sie sind daher auf die Zahlung von Studiengebühren angewiesen. Diese können von vielen Studenten nicht aufgebracht werden. Sie brauchen dringend Stipendien.
Den Freunden der Erziehungskunst ist die qualitativ solide Vorbereitung auf den Lehrerberuf und damit der Erfolg der Waldorfschulen ein sehr großes – eigentlich das wichtigste – Anliegen. Deshalb möchten wir solche Studenten mit einem Stipendium unterstützen, die vorhaben an einer Waldorfschule zu unterrichten. Dafür braucht es außerdem immer einen Vertrauensvorschuss.
Wir wenden uns an Sie mit der Bitte, uns bei diesem Anliegen zu unterstützen und uns dabei zu helfen, den Stipendienfonds so weit aufzufüllen, dass wir auch im nächsten und übernächsten Jahr sowohl Stipendien vergeben, als auch Aus- und Fortbildungsinstitute wie das Center for Creative Education in Kapstadt oder die East African Waldorf Teacher Training in Nairobi direkt unterstützen können.
Internationale Lehrerbildung in Stuttgart
Seit 2015 gibt es an der Freien Hochschule in Stuttgart den Kurs: International Master for Waldorf Class- und Subject Teachers. Alle zwei Jahre startet der 16-monatige Vollzeitkurs mit je etwa 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Dieser Kurs ist ganz besonders wichtig für Interessenten aus Ländern, in denen es noch keine oder keine ausreichende Ausbildungsmöglichkeit gibt. Die meisten Teilnehmer sind Pioniere und zeichnen sich durch besonderen Tatendrang und ein hohes Maß an Begeisterung für die Waldorfpädagogik aus. 16.000 Euro kostet die gesamte Ausbildung, hinzu kommt die Schwierigkeit, ausreichend bezahlbaren Wohnraum für die Studenten zu finden. Mit einem monatlichen Stipendium kann ihnen geholfen werden.
Ostafrika: Weite Wege für angehende Waldorflehrer
Seit über 20 Jahren gibt es das East African Waldorf Teacher Training. Jedes Jahr können etwa 45 Studenten in jährlich drei Ferienkursen neben ihrer Arbeit als Lehrer an einer Zusatzausbildung teilnehmen. Sie kommen aus Madagaskar, der Elfenbeinküste, aus Simbabwe, Äthiopien, Uganda, Tansania und Kenia. In den meisten dieser Länder brauchen Lehrer eine staatliche Anerkennung, die Voraussetzung für die Teilnahme an den Modulkursen des East African Teacher Training und für die Arbeit an einer Waldorfschule ist. Der Bedarf an Waldorflehrern ist groß, doch die Teilnahme an dem Kurs ist mit Hürden verbunden: Viele Studenten müssen lange Strecken zurücklegen. Außerdem können sich die meisten von ihnen die Gebühren für die Ausbildung nicht leisten. Sie brauchen Unterstützung von den Schulen Ostafrikas, die selbst oft nur wenig Geld zur Verfügung haben. Für ein Modul fällt eine Teilnahmegebühr von 360 Euro an (inkl. Unterkunft und Verpflegung). In der dreijährigen Ausbildung werden zehn Module absolviert.
Südafrika: Ausbildung, die Brücken baut
Die Arbeit des Center for Creative Education (CfCE) begann 1993 mit der Vision, möglichst viele Kinder der Townships von der Straße zu holen. Hier erhalten Frauen, die selbst in den Townships leben und aufgewachsen sind, eine waldorfpädagogische Ausbildung, um dann in sogenannten Educare Centers Kinder zu betreuen. Nur so können viele Kinder erreicht werden, die sonst sich selbst überlassen sind, während ihre Eltern arbeiten. Kreatives Spiel und das Erzählen von Geschichten lassen sie wachsen und Kunst hilft ihnen, die inneren Wunden der Gewalterfahrung zu schließen. Durchschnittlich gibt es etwa 200 Studenten am CfCE, von denen 85 an der Klassenlehrerausbildung teilnehmen. Das Center ist für seine gute Ausbildung bekannt und erhält daher viele Bewerbungen. Um so schwerer ist aber die Finanzierung, denn nach wie vor ist es den Waldorfschulen in Südafrika kaum möglich, sich an den Kosten der Ausbildung zu beteiligen. Mit einem Betrag von 1.000 Euro kann ein Student maßgeblich gefördert werden. Die Arbeit des CfCE wird gebraucht: für die Educare Centers in den Townships, für die Lehrerbildung und als Ort, an dem Brücken gebaut werden. Denn die Studenten und ihre Hintergründe sind bunt gemischt. Während des Studiums wachsen sie zusammen.
Unterstützen Sie Menschen in aller Welt, die Waldorflehrer werden wollen – für gute Schulen, auch in den nächsten 100 Jahren.
Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners e.V. • Tel +49 (0)30 617 02 630