Ausgabe 06/24

Unsinn - altbekannt und neugemacht

Lola Mercedes Wittstamm

Ausgehend von dem vermutlich bekanntesten deutschen Kinder- und Nonsensgedicht haben zwölf Autor*innen das Volksgut weitergedichtet. Und so wurden aus den lang überlieferten gut zehn Strophen jetzt 34. Damit handelt es sich um die längste Fassung der Welt.

Mitgewirkt haben verschiedene Kinderlyriker:innen wie Paul Maar, Heinz Janisch und Uwe-Michael Gutzschhahn und auch eine Schülerin. Wer welche Verse geschrieben hat, wird nicht verraten und somit bleibt der Fokus auf den lustigen Wortspielereien, die überhaupt keinen Sinn machen - dafür aber umso mehr Spaß. Zwischen alten Jünglingen und mäusefressenden Läusen erkennt man Altbekanntes und vermutet Neugedichtetes. Jede Seite ist eine kleine Geschichte, jede Strophe geht in eine andere Richtung und im Ganzen entsteht so eine bunte, reichhaltige Handlung, die keine ist und dennoch viel erzählt.

Illustriert wurde die Ausgabe von Jens Rassmus. Auf jeder Seite können die Lesenden Kleinigkeiten entdecken, es gibt allerlei bildhafte Vorschläge wie der Unsinn aussehen könnte. Dabei werden moderne Übertragungen gefunden, wie ein zoomender Mops („und so nah, in weiter Ferne“), Menschen und Tiere, die ganz unterschiedlich aussehen, verrückte Dinge tun und somit eine bunte Vielfalt zeigen.

Ein Spaß zum Vorlesen für die ganze Familie – und vielleicht auch zum allein auf dem Sofa sitzen und darüber schmunzeln. Zeitlos, sinnlos und ein großes Vergnügen.

Paul Maar, Heinz Janisch, Uwe-Michael Gutzschhahn und andere: Dunkel war’s, der Mond schien helle, Bilder von Jens Rassmus. 40 Seiten, Aladin Verlag, 2024, 16 Euro.

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