und an seinem Beispiel nachzuvollziehen, wie offen, wie gestaltbar, auch wie umstritten die Ideen von freier Selbstbestimmung im Politischen, im Kulturellen und im Ökonomischen waren, stellt eigene feste Vorstellungen vielleicht noch einmal auf Null und gestattet einen offeneren Blick auf die Anfänge der späteren Weltmacht.
Den äußeren Rahmen bildet die chronologisch aufgebaute Erzählung der Lebensgeschichte Franklins. Ein «American Dream» - sein Aufstieg vom Kerzengießer-Lehrling zum transatlantisch umjubelten Staatsmann. Dabei ist man, auch wenn man meint, schon viel über Franklin zu wissen, erstaunt über die unglaubliche Vielfalt seiner Fähigkeiten und Interessen. Kerzenzieher, Drucker, Herausgeber, Karikaturist, Unternehmer, Erfinder und am Ende seines Lebens gefeierter Repräsentant der politischen Freiheitsidee Amerikas im vorrevolutionären Frankreich.
Dadurch, dass Franklin mit vielen Details aus seinem Leben als Schüler, Sohn oder auch als gut vernetzter, Freundschaften pflegender, streitbarer Bürger vorgestellt wird, erhalten wir spannende Einblicke in Alltagsereignisse und Mentalitäten seiner Zeit. Das Buch ist in Ton und Stil gut lesbar, die vielen Abbildungen tragen dazu bei, dass es auch für Schüler:innen und den Unterricht zu empfehlen ist.
Ernst-Christian Demisch: Benjamin Franklin. Von einem, der auszog, die Welt zu verändern. 190 Seiten, Verlag Freies Geistesleben, 2023, 16 Euro.
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