Gerade deshalb finden die in der Waldorf-SV (Bundesschüler:innenrat im Bund der Freien Waldorfschulen) organisierten Schüler:innen es problematisch, dass es nicht an allen Waldorfschulen Politik-Epochen gibt und haben eine Epoche zur politischen Bildung entwickelt.
Wir Schüler:innen wollen erreichen, dass Politik eine reguläre Epoche an Waldorfschulen wird. Unter dem Titel «Wie könnte eine Epoche zur Politischen Bildung an Waldorfschulen aussehen» fand Mitte Januar die fünfte W-LSV Klausurtagung mit 60 Waldorfschüler:innen aus ganz Deutschland statt. Klausurtagungen sind von der deutschlandweiten Waldorfschüler:innenvertretung organisierte Tagungen, die sich an politisch interessierte Waldorfschüler:innen richten. Wir wollten herausfinden, was an den Schulen an politischer Bildung fehlt und uns mit der Frage beschäftigen, wie wir die Impulse unserer Zeit aktiv aufgreifen können.
«Schüler:innen sollten die Grundgesetze kennen und wissen, was sie für sie als Bürger:innen bedeuten», sagte Albrecht Hütting, Professor an der Freien Universität Stuttgart, zum Einstieg in die Tagung.
Zur Entwicklung einer solchen Epoche gab es Workshops und eine Podiumsdiskussion. Nach drei Tagen intensiver Arbeit liegt die Konzeption einer Epoche zur politischen Bildung von Schüler:innen für Schüler:innen vor. Die Epoche soll mit der Behandlung grundlegender Fragen wie «Was ist Demokratie?» oder «Was ist Politik?» beginnen. Am nächsten Tag wird das Grundgesetz näher betrachtet und die deutsche Demokratie als Beispiel für eine funktionierende Demokratie analysiert. Am dritten Tag geht es um praktisches Lernen, wobei Gruppenarbeiten zu Themen wie Menschenrechten oder anderen politischen Systemen angedacht sind. Am vierten Tag können Themen wie Fake News sowie Meinungsbildung im Fokus stehen. Abgeschlossen wird die Woche mit einer Debatte über das bereits Gelernte.
In der zweiten Woche analysieren und präsentieren die Schüler:innen die im Bundestag vertretenen Parteien. Gegen Mitte der Woche widmet man sich dann der internationalen Politik. Abgeschlossen wird alles mit einer Plenarsitzung, wobei die Schüler:innen auch zur Selbstreflektion angeregt werden.
Schüler:innen ist es wichtig, nicht nur Wissen zu erwerben, sondern auch Kompetenzen zu entwickeln, kritisch denken zu können und an konstruktiven Diskussionen teilzunehmen.
Wir sind stolz, eine Epoche zur politischen Bildung ausgearbeitet zu haben und hoffen, dass sie an möglichst vielen Schulen umgesetzt wird.
Ausgabe 04/25
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