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Waldorf-Vertreter:innen im Gespräch mit Abgeordneten im Deutschen Bundestag

Nele Auschra

Waldorfschulen spielen eine relevante Rolle in der deutschen Bildungslandschaft und wünschen sich für die freien Schulträger Mitbestimmung etwa in der Kultusministerkonferenz und mehr Gerechtigkeit bei der Finanzierung. Der Bund der Freien Waldorfschulen (BdFWS) hatte Mitglieder des Bildungs- und Familienausschusses ins Jakob-Kaiser-Haus zum Parlamentarischen Frühstück eingeladen, wo Vertreter:innen des BdFWS Fakten und Forderungen präsentierten. Die Veranstaltung stand unter der Schirmherrschaft der Vorsitzenden des Familienausschusses, der Bundestagsabgeordneten Ulrike Bahr (SPD). 

„Eltern an Waldorfschulen sind zwar überdurchschnittlich gebildet, verfügen aber über ein durchschnittliches Haushaltseinkommen, wie eine wissenschaftliche Studie unter Waldorf-Eltern ergeben hat“, sagte Vorstandsmitglied Nele Auschra, um das Vorurteil, an Waldorschulen seien überwiegend wohlhabende Eltern, zu entkräften. Waldorfschulen ermöglichen durch ein Solidarmodell, dass sich niemand aus finanziellen Gründen gegen sie entscheiden muss. Dennoch ergeben die jährlich an Waldorfschulen erhobenen bildungsökonomischen Daten, dass nur etwa 75 Prozent der Schulfinanzierung von staatlicher Hand getragen werden, die Eltern also noch einen großen Anteil stemmen müssen. „Schulfinanzierung ist Ländersache und wird von uns auch auf der Ebene zusammen mit den anderen freien Schulträgern beraten,“ führt Auschra weiter aus. Wichtig sei jedoch, dass bei sämtlichen Bildungsausgaben des Bundes, Modellversuchen und Pilotprojekten freie Schulträger von Anfang an mitgedacht würden. 

90.500 Schülerinnen und Schüler besuchen die 253 Waldorfschulen in Deutschland. Das sind 10 Prozent aller Schüler:innen, die eine Schule in freier Trägerschaft besuchen, die wiederum mehr als 10 Prozent aller Schüler:innen in Deutschland ausmachen. „Diese Menge an Schüler:innen übersteigt sogar die Anzahl von Schüler:innen eines kleinen Bundeslandes,“ erläuterte Vorstandsmitglied Hans-Georg Hutzel. Deshalb sei es richtig, über eine ständige Vertretung der freien Schulen in der Kultusministerkonferenz (KMK) nachzudenken. Hutzel warb bei den anwesenden Bildungpolitiker:innen um Unterstützung bei diesem Ansinnen, das der KMK bereits mehrfach vorgetragen wurde.

Die Fragen der Parlamentarier:innen aus SPD- und CDU-Fraktion betrafen verschiedene Aspekte rund um die deutschen Waldorfschulen, die im Gespräch dann ausführlich beleuchtet wurden. Deodat von Eickstedt, auf politischer Ebene aktiv in der Berliner Geschäftsstelle des BdFWS, zeigt sich zufrieden: „Wir konnten uns mit den Gesprächspartner:innen über den Beitrag der Waldorschulen zum deutschen Bildungssystem austauschen und trafen auf wohlwollendes Interesse der Bildungspolitiker. Ein guter erster Schritt für einen Dialog, den wir in Zukunft gerne vertiefen wollen“.

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