Dazu startet die mittlerweile verstorbene brasilianische Ärztin im ersten Teil mit einem Überblick über die Gesetzmäßigkeiten des menschlichen Lebenslaufes von der Kindheit bis zum Alter. Sie bleibt dabei nicht bei theoretischen Ausführungen stehen, sondern illustriert ihre Punkte anschaulich mit lebendig erzählten Biografie-Beispielen – ganz am Schluss sogar der eigenen – sowie vereinzelt auch Zeichnungen.
Die genannten Jahresangaben scheinen dabei teilweise nicht mehr ganz zeitgemäß, da sich die Welt doch sehr gewandelt hat seit der Erstauflage im Jahr 1992. Wer tiefer schaut, entdeckt aber umso mehr die Chance, die eigene Biografie genauer zu durchleuchten und zu erkennen, wo sie anderen Jahreszyklen folgt oder wo sie vielleicht doch noch in das Burkhardtsche Schema passt. Der aufgespannte große Bogen des Werdens und Vergehens ist nach wie vor passend und aktueller denn je, um im eigenen Leben einen (neuen) Sinn zu entdecken.
Und genau dazu lädt die Autorin im zweiten Teil mit konkreten Anleitungen und Anregungen für die eigene Biografiearbeit ein. Dazu gehört zum Beispiel eine umfangreiche Frageliste. Dieser Teil ist auch für Neulinge im Thema sehr gut nachzuvollziehen und macht richtig Lust, in die Rückschau des eigenen Lebens einzusteigen und daraus spannende Erkenntnisse für die zukünftige Gestaltung zu gewinnen. Die Autorin unterstützt dabei mit Methoden zum Finden der Lebensmotivation und zum Setzen von eigenen Zielen. Es ist daher ein echter Gewinn, dass der Verlag Freies Geistesleben das Buch wieder aufgelegt hat.
Gudrun Burkhard: Das Leben in die Hand nehmen – Arbeit an der eigenen Biografie. 269 Seiten, Verlag Freies Geistesleben, 2024, 18 Euro.
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