Spielend Klatschen

Hella Kettnaker

Dies Gedicht ist eins von vielen, die in Christel Dhoms neuem Buch »Klatschspiele« stehen. Vorwiegend handelt es sich um traditionelle deutsche Klatschspiele. Es gibt aber auch einige mit englischem, französischem, japanischem und sogar arabischem Text (ein Klatschmuster für arabische Zahlen, das mühelos auch auf andere Sprachen angewendet werden kann). Leider fehlen afrikanische Klatschspiele, zu denen auch oft gesungen und getanzt wird.

Die Zielgruppe sind vor allem Kindergarten- und Schulkinder. Aber auch anspruchsvollere Ideen für Jugendliche werden vorgestellt, zum Beispiel eine Variante des bekannten Becher­spiels und ein Rap mit dem Liedtext von »Die Gedanken sind frei« mit Vocal Percussion. Die Abläufe der Klatschspiele und die Sprüche sind mit Fotos und Text, aber ohne Rhythmusnoten aufgeschrieben. Ausnahmen sind die Lieder, Raps, das Becher- und das geniale Keksdosen-Spiel. Das ist sinnvoll, denn es handelt sich meist um rhythmisch gleichmäßige Strukturen.

Da die Notation von Klatsch- und anderen Rhythmusspielen immer schwierig ist und oft kompliziert zu lesen, enthält das Buch glücklicherweise auch eine DVD, auf der man sich die Bewegungen und Klatschmuster anschauen kann – eine große Hilfe beim Entziffern eines unbekannten Ablaufs. Ein wenig Zeit sollte man sich nehmen und die Mühe, sich einzuarbeiten, nicht scheuen. Denn nur, wer ein Klatschspiel wirklich kann, hat selber Spaß daran und kann es jemand anderem beibringen. In einer ausführlichen Einleitung wird nachvollziehbar beschrieben, warum solche Klatschspiele gerade den heutigen Kindern gut tun. Besonders wichtig finde ich, dass sich das Buch nicht nur als »Rezeptbuch« versteht, sondern als eine Anregung und Einstiegshilfe für eigene Kreationen.

Christel Dhom: Klatschspiele. Reime und Lieder für flinke Hände (inkl. DVD mit ausgewählten Spielen), geb., 173 S., EUR 19,90, Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 2014