Kinderbuch

Die Bienenkönigin

Alexander Hassenstein

Noemi, ein Mädchen im frühen Schulalter, hat in der Nachbarschaft eine erwachsene Freundin, die Imkerin ist und Noemi gerne zusehen lässt, wenn sie an den Bienen arbeitet. So erlebt Noemi mit, wie die Imkerin im Frühjahr die Bienenvölker begutachtet und entdeckt, dass neben vitalen Bienenvölkern auch ein Bienenvolk über den Winter gestorben ist. Mit einem Ritual werden die toten Bienen bestattet. Später im Jahr entdeckt Noemi einen Bienenschwarm und fängt ihn mit ihrer Imkerfreundin ein. Im Wechsel zu diesen Ereignissen in der äußeren Welt, träumt Noemi von den Bienen und erlebt z. B. wie die Bienenkönigin im Winter zur Erdenmutter geht, um ihren Segen zu empfangen. Erwachsene Lesende können Motive aus Masseis Buch »Die Gaben der Bienen« wiedererkennen.

Bei dem Versuch sowohl die äußeren Erlebnisse am Bienenvolk als auch Ergebnisse übersinnlicher Forschung kindgerecht aufzubereiten, bleibt beides in der Andeutung. Dabei werden Fachbegriffe aus der Imkerei erklärt, deren Auswahl zufällig erscheint, sich jedenfalls weder wesentlich für die Geschichte noch für Erlebnis oder Erkenntnis der Bienen an sich erweist.

Die vielen Bilder, greifen Motive aus der Geschichte auf, lenken aber schließlich mit zahlreichen grob dargestellten Details und über die Geschichte hinausgehenden Gestalten ab. Bei den Träumen stören sie gar, da sie ins Sinnliche ziehen, was sich in der bloßen Phantasie reiner ausgestalten könnte. Die Auswahl der Motive wirkt willkürlich, oder steckt eine Symbolik dahinter?

Trotz vieler Fragen des erwachsenen Lesenden an die Motivauswahl im Erzählerischen und besonders hinsichtlich der Illustrationen ist ein Kinderbuch entstanden, das eine stimmungsvolle Geschichte erzählt, die dazu anregen kann, gemeinsam mit den Kindern die Welt der Bienen näher kennenzulernen.

Karsten Massei, Ute Bernhardt: Noemi und die Bienenkönigin, 44 S., Hardcover, 17 Euro, Futurum Verlag, Basel, Edition Kleinod 2021.

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