Digitalisierung

Elinor – eine digitale Möglichkeit für die Klassenkasse

Chiara Marchi

Die Online-Plattform elinor bietet die Möglichkeit eines digitalen Klassenkontos, das mehrere Menschen gemeinsam verwalten können. »In den letzten Monaten sind viele Klassenkassen auf elinor entstanden. Der Bedarf nach solchen einfachen Verwaltungsmöglichkeiten für Klassenkassen scheint groß zu sein« – berichtet der Co-Gründer und Geschäftsführer Lukas Kunert, ehemals Waldorfschüler in Hitzacker.

Das Konto lässt sich in wenigen Minuten einrichten. Dazu registriert man sich auf der elinor-Plattform (www.elinor.network), erstellt eine Gruppe und lädt alle Personen ein, die Einblick in die Transaktionen haben sollen und für die Auszahlungen um Zustimmung gebeten werden. Nach der Einrichtung können alle ihre Beiträge einzahlen – auch diejenigen, die keinen Account auf der Plattform haben und keine Gruppenmitglieder sind. So gibt es direkt eine Struktur, eine Klassenkasse digital zu verwalten, die an kein privates Bankkonto gebunden ist. Rechtlich und steuerlich ist es nämlich wichtig, dass das Geld einer Klassenkasse getrennt vom privaten Vermögen ist. »Aktuell nutzen wir es so, dass einzelne Eltern Gruppenmitglieder sind, also über Auszahlungen etc. abstimmen können und der Großteil der Eltern nicht Mitglied ist, sondern einfach Geld auf das Konto überweist«, erzählt Johannes, der ein elinor Gruppenkonto für die Klassenkasse seines Kindes nutzt.

Das elinor-Klassenkonto bietet Vorteile: Zum einen wird keine Zeit mit dem Einsammeln von Klein­beträgen vertan, zum anderen muss sich niemand um das Kassenbuch kümmern und alle Trans­aktionen vermerken. Denn auf elinor werden alle Auszahlungen und Entscheidungen dauerhaft dokumentiert, sodass die Buchhaltung automatisch miterledigt wird und eine Übergabe der Klassenkasse schnell und einfach möglich ist. Durch die gemeinsame Verwaltung des Kontos ist außerdem ein Vier- oder Mehraugenprinzip immer gewährleistet und falls auf dem Elternabend neue zuständige Personen für die Klassenkasse gewählt werden, können sie schnell eingeladen werden und die­jenigen, die nicht mehr aktiv sind, können mit einem Klick die Gruppe verlassen.

Alle Gelder, die eingezahlt werden, fließen auf ein Konto der sozial-ökologischen GLS Bank. Solange das Geld in der Klassenkasse nicht ausgegeben wird, werden damit nachhaltige Projekte gefördert. elinor bietet nicht nur Schulklassen, sondern auch anderen Initiativen, Projekten und Gruppen die Möglichkeit, das Gruppenkonto zu nutzen. Der Gründer Lukas Kunert erläutert: »Wir ver­stehen uns als eine Ermöglichungsplattform. Menschen, die ein Projekt oder eine Initiative starten wollen, sind weder eine private noch eine juristische Person. Dabei können nur Privatpersonen oder juristische Personen in Deutschland ein Bankkonto eröffnen. Mit dem elinor-Gruppenkonto lösen wir dieses Problem. Durch unseren rechtlichen Rahmen ermöglichen wir verschiedenen Gruppen von Menschen, digitale Zahlungsmittel gemeinsam zu verwenden«.

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