Ausgabe 04/24

Eltern machen Schule

Angelika Lonnemann

Ich habe davon berichtet, wie viel Freiheit ich in meinem Arbeitskreis erlebt habe, Dinge zu gestalten und davon, wie ich dort neue Freundschaften geschlossen habe. Viele Eltern sind Feuer und Flamme für die Schule, wenn sie merken, wie gut es ihren Kindern geht. Manche beneiden die eigenen Kinder, eine solche Schule besuchen zu können und – wenn alles gut klappt – dann werden Eltern zu Fundamenten, Säulen und Motoren des Schulorganismus. Etliche bleiben in ihren Ämtern, bleiben Publikum bei Konzerten oder Gäste bei Märkten und Basaren, noch lange, nachdem ihre Kinder die Schule verlassen haben. Manche wechseln gar ins Lehrer:innenkollegium. Und nicht zuletzt: die meisten Waldorfschulen existieren nur, weil Eltern sich zusammengeschlossen haben, um für ihre Kinder eine solche zu gründen.
Waldorfschulen scheinen also magisch zu wirken auf etliche von uns – und es ist wichtig, dass engagierte Eltern Würdigung und Wertschätzung erfahren, damit sie weiterhin aktiv bleiben. Gleichzeitig muss die Gemeinschaft auch akzeptieren, dass sich manche Eltern gar nicht engagieren können oder wollen. Es gehört zum Prinzip solidarischer Gruppen, dass eine große Mehrheit auch kleine Minderheiten mitträgt. In dieser Ausgabe der Erziehungskunst kommen viele aktive Eltern zu Wort, die sich in ihrer Schule, in ihrem Bundesland oder deutschlandweit engagieren.
Außerdem finden Sie in dieser Erziehungskunst einen Artikel über die Neugründung einer schulpolitischen Sektion der bundesweiten Schüler:innenvertretung, einen Artikel über eine Waldorfschülerin aus Biberach, die schon mehrere Poetry-Slam-Preise gewonnen hat, Texte über Sprachgestaltung und Medienpädagogik, eine Reportage über einen Besuch bei der Firma Stockmar und einen Artikel über den Film ehemaliger Waldorfschüler:innen über die Soziale Dreigliederung. Also wieder einmal viele Gründe, die Erziehungskunst in Ruhe zu lesen!
Ich wünsche Ihnen eine erbauliche Lektüre und einen anregenden April!

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