Ausgabe 04/24

Elternarbeit auf Bundesebene

Stefanie von Laue

«Als ein Grundelement für alles, was wir in der Waldorfschule als unsere Aufgabe betrachten, müssen wir ansehen das Zusammenarbeiten mit der Elternschaft.» Diesen Appell von Rudolf Steiner begreift die BUELKO als Auftrag. Unter dem Dach des Bundes der Freien Waldorfschulen (BdFWS) engagieren sich Eltern auf Schul-, Regional- und Bundesebene für eine ganzheitliche und zukunftsgemäße Bildung. Eine Grafik, die dies anschaulich darstellt, finden Sie auf erziehungskunst.de mittels des QR-Codes unter dem Text.

Themen an allen Waldorfschulen
 

So individuell Waldorfschulen im Einzelnen erscheinen, so gibt es übergeordnete Themen, die für alle Waldorfschulen bundesweit aktuell sind. Sowohl Eltern als auch Lehrer:innen brauchen Handlungssicherheit an den Schulen, zum Beispiel bei den Fragen, wie sind die Entscheidungswege für welche Abläufe, was dürfen Eltern und Lehrer:innen und was nicht. In dem Zusammenhang ist für alle Schulen sinnvoll zu klären, welche Freiheiten und Grenzen sie für ein gutes gemeinschaftliches Miteinander brauchen und wie diese konsequent umgesetzt werden. Hinsichtlich des überall vorhandenen Lehrer:innenmangels muss untersucht werden, wie Menschen gern und lange an unseren Schulen bleiben.

Angesichts der gesamtgesellschaftlichen Entwicklung ist es von Bedeutung, dass und wie wir die demokratischen Grundwerte an unseren Schulen schützen. Und nicht zuletzt betrifft es die Menschen an allen Schulen, wie sie selbst Kraft aus den Quellen der Waldorfpädagogik schöpfen können.

Aufgaben der Bundeselternkonferenz
 

Für die organisierte Elternarbeit auf Bundesebene haben sich Aufgaben ergeben, die die BUELKO als Interessenvertretung für Waldorfeltern wahrnimmt. Die Mitglieder der BUELKO beschäftigen sich mit der Weiterentwicklung der Zusammenarbeit zwischen Eltern und Lehrer:innen. Sie geben Impulse für aktuelle und zukunftsgemäße Anliegen. Sie arbeiten dazu unter anderem in folgenden Bundesgremien und Arbeitskreisen mit: Arbeitskreis Schulrecht und Bildungspolitik, Bundeskonferenz, Öffentlichkeitsarbeit, Waldorf Schüler:innenvertretung (SV), Beirat der Erziehungskunst und Vereinigung der Internationalen Waldorfeltern ENSWaP.

Die derzeit 27 Mitglieder der BUELKO tauschen bundesweit Erfahrungen aus und übermitteln Informationen in die und aus den Regionen. Sie unterstützen einerseits bildungspolitische Themen des BdFWS und begleiten außerdem Organisationsteams an Schulen, an denen die Bundeselternratstagung (BERT) stattfindet.

Verankerung in der Satzung des BdFWS
 

Die BUELKO ist in der Satzung des BdFWS verankert und besteht aus den legitimierten Elternvertreter:innen der regionalen Elternvertretungen. Zusätzlich entsenden die Delegierten aller Waldorfschulen und der Bundesvorstand eine Vertretung in die Bundeselternkonferenz. Damit findet in diesem Gremium ein guter und direkter Austausch aus mehreren Perspektiven statt. Genau wie die Schulen arbeitet die Bundeselternkonferenz nach dem Prinzip der Selbstverwaltung. Die BUELKO trifft sich alle vier Wochen in Online-Konferenzen.    

Die Mitglieder der BUELKO haben sich über die Jahre maßgeblich für konsequenten Kinderschutz an Waldorfschulen eingesetzt. Dazu haben sie Verbindlichkeit von Gewaltprävention und Konsequenzen bei Verstößen gefordert und unterstützt. Die BUELKO hat zu Beginn der Ukraine-Krise den Impuls aus der Schulgemeinschaft unterstützt, urkrainischen Familien sowohl in Deutschland wie auch in der Ukraine zu helfen.

Einmal im Jahr vertiefen die Mitglieder in einer Klausurtagung ihr Wissen zu Anthroposophie und Waldorfpädagogik. Die Arbeit in der BUELKO und den Bundesgremien ist ehrenamtlich und wird von ihren Mitgliedern zusätzlich zu den anderen schulischen, beruflichen und privaten Aufgaben erledigt.

Mir persönlich ist es ein Anliegen, dass wir mehr Großzügigkeit und Klarheit im Umgang mit anderen bekommen. Damit ist die Bereitschaft gemeint, zunächst einmal anzunehmen, dass die anderen genauso gute Absichten haben wie ich. Wir müssen nicht immer alles gut finden, was andere tun oder wie andere sich verhalten, aber wir können viel mittragen, wenn wir uns gegenseitig wertschätzend einbinden und damit vieles besser verstehen können.

Ebenso ist es mein Wunsch, dass wir davon wegkommen, uns gedanklich in Gruppen aufzuteilen, also Lehrkräfte, Eltern, Schüler:innen. Wir alle sind Menschen mit unterschiedlichen Biografien und Qualitäten. Darin sollten wir uns treffen und miteinander großzügig sein. Eltern, die sich organisieren, egal ob in der Schule vor Ort, regional oder bundesweit, haben ein gemeinsames Anliegen. Sie möchten die Zukunft der waldorfpädagogischen Bildung als ein Projekt in gemeinsamer Verantwortung aller an Waldorfschulen beteiligten Menschen erarbeiten. Angesicht der gesamtgesellschaftlichen Entwicklung können wir diese Verantwortung nur gemeinsam als Partner:innen bewältigen.

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