Vom Lachen und Weinen

Rosemarie Wermbter

Man kann an die Pflanze denken, die sich im Samenkorn zusammenzieht, um sich später zur ausgewachsenen Pflanze zu entfalten; an die Tiere, die sich einpuppen oder sich in den Winterschlaf zurückziehen ... es ließen sich unzählige Beispiele finden. In kleineren oder größeren Rhythmen »atmet« so die Natur. Auch im Menschen findet in den vielfältigsten Lebensprozessen ein solcher Wechsel statt. Nur ein Gebiet gibt es, das dieses »Atmens« in wechselnden Zuständen ebenfalls bedarf und das doch nicht von den natürlichen Vorgängen im Körper geregelt wird: das ist das Seelenleben. Es wird vom Menschen beeinflusst, unter Umständen ganz gesteuert und ist immer in Bewegung. Schon das leise Mitschwingen von Sympathie und Antipathie mit beinahe allem Erleben lässt es atmen. Ist eine Sympathie sehr stark, kann sich die Seele weiten, über sich hinauswachsen, sich selbst vergessen. In der Antipathie zieht sie sich zusammen, grenzt sich ab, bleibt ganz in sich. Erlebt der Mensch Freude, möchte er die ganze Welt umarmen, in der Trauer ist er am liebsten für sich, bleibt unzugänglich für äußere Eindrücke.

Den vollständigen Artikel finden Sie in der Printausgabe des Heftes 02 / 2010.