Hat sich denn nicht jeder bereits einmal gefragt: »Was ist das Wahre?« Es ist an sich der Vorstellung des Betrachters überlassen, was er als »wahr« erachtet. Es besteht also Bedarf an Wahrheitskriterien, wenn man sich auf die Suche nach der Wahrheit begibt.
Mit Wahrheit meinen wir Echtheit, Richtigkeit, Reinheit, Authentizität einer Sache oder einer Handlung. Auch Philosophie, Wissenschaft und Religionen basieren auf der Fragestellung nach dem Wahren und auch sie versuchen, mit ihren Mitteln und Wegen der Wahrheit auf den Grund zu gehen. Doch glaube ich, dass die Wahrheit nicht nur daran zu messen ist, ob etwas echt oder richtig ist, sondern eine noch größere Rolle im Leben spielt. Denn ist nicht alles, was uns umgibt, wahr oder irgendwo real? Oder ist alles nur relativ?
Der griechische Philosoph Platon meinte, eine Antwort gefunden zu haben, die er in dem so genannten »Höhlengleichnis« veranschaulichte. Dort behauptet er, dass die Menschen im Prinzip Gefesselte und Gefangene in einer Höhle sind, an deren Wand sich die Schatten der hinter ihnen vorübergehenden Menschen abzeichnen. Außerhalb der Höhle ist das Wahre, jedoch können wir es nicht sehen, da wir uns einbilden, dass einzig und allein die Schatten die Wirklichkeit darstellten.
Wir sollten also bereit dafür sein, uns auch auf etwas einzulassen, das wir vielleicht nicht wissen können. Nur dann können wir es schaffen, aus der Höhle hinaus an das Licht zu treten und das Wahre zu entdecken.
Zur Autorin: Josina Bernadette Falk besucht die 11. Klasse der Waldorfschule Potsdam.