Das »Valentin-Karlstadt-Musäum« hat unlängst einige Kurzfilme der beiden Münchner Komiker und Filmpionier:innen Karl Valentin und Liesl Karlstadt aus der Zeit von 1914 bis 1936 zum Streaming bereitgestellt. Eine hervorragende Gelegenheit für eine kleine Zeitreise zu den Anfängen des Kinos. Drei der in Schwarz-Weiß gedrehten Kurzfilme empfehle ich für Kinder ab neun Jahren. Es sind der Stummfilm Der neue Schreibtisch (6 Minuten) und die frühen Tonfilme Orchesterprobe (22 Minuten) und Im Schallplattenladen (18 Minuten). Die Filme sind klugerweise deutsch untertitelt, so dass sie auch jenseits des »Weißwurstäquators« verständlich sind.
In der Stummfilm-Groteske Der neue Schreibtisch bekommt der schlaksige Valentin ein Schreibpult geliefert, aber er selbst, sein Stuhl und der neue Tisch passen proportional gar nicht zusammen. Valentin greift kurzerhand zur Säge, und das Verhängnis nimmt seinen Lauf.
www.youtube.com/watch?v=DkM1fLdyvx4
Im Tonfilm Orchesterprobe geraten der einzigartige Valentin als vorlauter Musiker und die brillante Karlstadt in einer Hosenrolle als tumber Kapellmeister aneinander. Der für die beiden so typische Wortwitz kommt ins Spiel. Die Szene gipfelt in einem turbulenten »Slapstick-Furioso« mit unberechenbaren Notenständern, querliegenden Notenblättern, eigenwilligen Instrumenten und der schief hängenden Fliege des Kapellmeisters.
www.youtube.com/watch?v=OHV5JUohg3k
In «Im Schallplattenladen» spielt Karlstadt eine denkbar duldsame Verkäuferin, Valentin einen dummdreisten Kunden. Eine Schallplatte nach der anderen kommt auf die Ladentheke – sogar welche, die biegsam sind, und andere, die zerbrechen! Ein Wort gibt das nächste, bis der Verkäuferin doch der Geduldsfaden reißsst. Valentin quittiert’s mit einem Augenzwinkern.
www.youtube.com/watch?v=N301YqOCOpU
Wenn Sie die Filme auf YouTube ansehen, wählen Sie unbedingt den Vollbild-Modus und die höchste Qualität für einen bestmöglichen Filmgenuss.
Und beachten Sie bitte die Kurze Anleitung für einen gelungenen Filmnachmittag.
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