Film

Kurzfilme von Karl Valentin und Liesl Karlstadt - ab 9

Kolumne Knilli
Fotos: © Valentin-Karlstadt-Musäum München

»Haben Sie auch Schallplatten?«

»Schallplatten? Natürlich.«

»Ja.« 

»Was sollen das für Platten sein?«

»Ja, so runde, so runde dunkelschwarze Platten.«

»Mit Musik oder Gesangsplatten?« 

»Nein, mit Schall, mit Schall!« 

»Mit Schall, ja, ja, natürlich, selbstverständlich.«

(aus dem Kurzfilm »Im Schallplattenladen«)

Drei der in Schwarz-Weiß gedrehten Kurzfilme empfehle ich für Kinder ab neun Jahren.

Es sind der Stummfilm »Der neue Schreibtisch« (6 Minuten) und die frühen Tonfilme »Orchesterprobe« (22 Minuten) und »Im Schallplattenladen« (18 Minuten). Die Filme sind klugerweise deutsch untertitelt, so dass sie auch jenseits des »Weißwurstäquators« verständlich sind.

In der Stummfilm-Groteske »Der neue Schreibtisch« bekommt der schlaksige Valentin ein Schreibpult geliefert, aber er selbst, sein Stuhl und der neue Tisch passen proportional gar nicht zusammen. Valentin greift kurzerhand zur Säge, und das Verhängnis nimmt seinen Lauf. 

https://t1p.de/z8rzg

www.youtube.com/watch?v=DkM1fLdyvx4

Im Tonfilm »Orchesterprobe« geraten der einzigartige Valentin als vorlauter Musiker und die brillante Karlstadt in einer Hosenrolle als tumber Kapellmeister aneinander. Der für die beiden so typische Wortwitz kommt ins Spiel. Die Szene gipfelt in einem turbulenten »Slapstick-Furioso« mit unberechenbaren Notenständern, quer­liegenden Notenblättern, eigenwilligen Instrumenten und der schief hängenden Fliege des Kapellmeisters.

https://t1p.de/z8rzg

www.youtube.com/watch?v=OHV5JUohg3k

In »Im Schallplattenladen« spielt Karlstadt eine denkbar duldsame Verkäuferin, Valentin einen dummdreisten Kunden. Eine Schallplatte nach der anderen kommt auf die Ladentheke – sogar welche, die biegsam sind, und andere, die zerbrechen! Ein Wort gibt das nächste, bis der Verkäuferin doch der Geduldsfaden reißsst. Valentin quittiert’s mit einem Augenzwinkern.

https://t1p.de/682a0

www.youtube.com/watch?v=N301YqOCOpU

Wenn Sie die Filme auf YouTube ansehen, wählen Sie unbedingt den Vollbild-Modus und die höchste Qualität für einen bestmöglichen Filmgenuss. Und beachten Sie bitte die »Kurze Anleitung für einen gelungenen Filmnachmittag«., Sie finden sie online hier.

Über die Autorin: Maria Knilli, Filmemacherin, drehte u. a. den Mehrteiler »Die erste Langzeitdokumentation über Waldorfschüler«, Mitglied der Deutschen Filmakademie und der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste, zweifach ausgezeichnet mit dem Deutschen Filmpreis.

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