Der bayerische Finanz- und Heimatminister Albert Füracker besuchte im Rahmen des Tags der Freien Schulen die Wendelsteiner Waldorfschule. Er zeigte sich beeindruckt von den pädagogischen Besonderheiten abseits des schulischen Mainstreams und diskutierte mit Vertretern der Schule die Möglichkeiten der staatlichen Finanzierung.
„Die Waldorfschule Wendelstein ist eine echte Bereicherung für die Schullandschaft vor Ort. Sie bietet jungen Menschen eine hervorragende Ausbildung und fördert sowohl handwerkliche als auch künstlerische Talente. Damit leistet die Waldorfschule Wendelstein einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag und ist zudem ein Aushängeschild für die vielfältige Bildungslandschaft in Bayern. Um diese zu erhalten und stetig zu fördern, investiert die Bayerische Staatsregierung mehr als ein Drittel des gesamten Haushaltsvolumens in die Bildung im Bereich seiner Schulen und Hochschulen – auch die Finanzierung privater Schulen wurde wiederholt erheblich angehoben und liegt auf einem neuen Rekordniveau. Ein herzliches Vergelt’s Gott an alle, die hier an der Waldorfschule Wissen mit viel Engagement und Herz vermitteln“, so Finanz- und Heimatminister Albert Füracker, MdL.
Beim Blick auf das Plakat mit den Kindern am Pflug breitete sich bei Albert Füracker, MdL, ein Lächeln im Gesicht aus. Denn der Bayerische Finanz- und Heimatminister ist gelernter Landwirt und weiß, was Naturnähe und Ganzheitlichkeit bedeuten. Umso erfreuter zeigte er sich beim Besuch der Freien Waldorfschule Wendelstein, dass deren Schülerinnen und Schüler regelmäßig in der Erde graben, Gemüse pflanzen und Ziersträucher schneiden, Getreide anbauen oder Landschaftspflege betreiben – im eigenen Schulgarten, aber auch außerhalb des Geländes.
Minister Füracker, MdL, war im Rahmen des bayernweit veranstalteten Tags der Freien Schulen nach Wendelstein gekommen, um sich mit eigenen Augen davon zu überzeugen, dass hier neben den klassischen Lernstoffen der staatlichen Schulen weitere Themen auf dem Lehrplan stehen, die die jungen Menschen im Leben weiterbringen. Ganz nach dem Motto: Hier wird nicht nur mit dem Kopf, sondern auch mit Herz und Hand gelehrt und gelernt. So erfuhr er aus dem Mund von Kollegiumsvertretern, Schülern und Ehemaligen, warum der Stundenplan insbesondere künstlerisch-praktische Fächer wie eben den Gartenbauunterricht enthält.
Der hohe politische Gast zeigte sich beeindruckt von der großen Vielfalt an handwerklichen Tätigkeiten, die fester Bestandteil der Ausbildung an dieser Schule sind. Er erfuhr, welchen Stellenwert das alltägliche Musizieren, Malen und Gestalten im Unterricht hat und dass die Wendelsteiner Waldorfschule Orchester, Chor und Schulband betreibt. Auch die Begegnung mit der Praxis wird großgeschrieben, weswegen die Schülerinnen und Schüler unter anderem Sozial- und Berufspraktika absolvieren. Nicht zuletzt ließ sich der Albert Füracker, MdL, bestätigen, dass die Absolventen der Waldorfschulen dieselben Abitur- und Realschul-Prüfungen schreiben wie die Jugendlichen an den Staatsschulen – und damit mit identischen formalen Abschlüssen ins Berufsleben starten.
Ist es daher gerechtfertigt, dass der bayerische Staat trotz dieser Vielfalt die Waldorfschulen nur anteilig finanziert? Diese Frage diskutierten Vertreter der Schulleitung und des Vorstands mit dem Finanzminister. Auch der Vorstand der Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) der bayerischen Waldorfschulen war anwesend, denn diese Frage beschäftigt alle Waldorfschulen im Freistaat. Und sie beschäftigt die Elternhäuser, denn das fehlende Budget müssen die Eltern in Form eines Schulgelds beisteuern.
Der Freistaat spart sich dadurch eine bedeutende Summe an Zuschüssen. Das Gespräch drehte sich daher um Möglichkeiten, wie diese Finanzierungslücke geschlossen werden könnte. Spontane Zusagen konnte Albert Füracker, MdL, am Ende der Veranstaltung keine machen. Aber ein gedankliches Saatkorn hat er sicherlich mitgenommen, das bei der Planung des nächsten Staatshaushalts womöglich schon ein wenig gereift sein könnte.
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