Mit Leder arbeiten

Tillman Kieser

Zu zäh und widerständig wirkt das Material, und wer nicht gerade als Waldorfschüler eine Begegnung damit im Werkunterricht hatte, kennt es eigentlich nur in Gestalt fertiger Produkte und hat keine Vorstellung davon, wie es zu bearbeiten ist.

Helmut Hinrichsen, der nach langer Praxis als Werklehrer an der Kieler Waldorfschule nun selbst Waldorflehrer ausbildet, beginnt sein Buch mit der Vorstellung des Materials und weist wegen der zunehmenden Ablehnung tierischer Produkte auf Alternativen hin. Es folgen dann ein Kapitel über das nötige Werkzeug und die Vorstellung grundlegender Techniken der Lederbearbeitung im häuslichen Rahmen. Häufig werden auch mögliche Bezugsquellen für Werkzeug und Material genannt.

Der Hauptteil des Buches stellt Vorschläge für Werkstücke vor, vom Gürtel über verschiedene Formen von Taschen, Bällen, Schuhen und vielen anderen Arbeiten bis hin zu Reparaturen an alten und kostbaren Ledergegenständen. Alle Kapitel des Buches sind mit vielen Fotos ausführlich illustriert, sodass mit Worten nur mühsam vermittelbare Vorgänge deutlich werden. An manchen Stellen wäre allerdings eine Zeichnung klarer gewesen.

Beim Durchblättern des Buches entsteht Vorfreude auf die Arbeit mit dem erstaunlich formbaren und vielseitigen Leder, das mit seinem Geruch, seiner besonderen Optik und großen Haltbarkeit nicht nur schöne, sondern auch enorm praktische und nützliche Anwendungen verheißt.

Helmut Hinrichsen: Die kreative Lederwerkstatt, 191 S., geb., 24,–, Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 2020