»WAGA« entstand im Oktober 2009 während einer Projektwoche, in der wir das Thema Armut und ihre Ursachen in einer globalisierten Weltwirtschaft bearbeiteten. Am Ende der Woche legte ich als Lehrer 50 Euro auf den Tisch und fragte die Fünfzehn- bis Siebzehnjährigen, ob sie Ideen hätten, wie wir dieses Geld vermehren könnten – und die Schüler hatten Ideen. Die erste »WAGA«-Gruppe fand sich zusammen. Kuchen und Getränke werden nun seit sechs Jahren bei Schulveranstaltungen verkauft, ein Catering-Service bei externen Veranstaltungen angeboten, auf dem Herbstmarkt liegengebliebene Schülerkunstwerke verkauft, Singprogramme auf den Straßen Frankfurts und Sponsorenläufe organisiert. Einige Schüler erarbeiteten Präsentationen über Armut und regten andere Klassen dazu an, Patenkinder zu unterstützen. So sind inzwischen über 9.000 Euro zusammen gekommen, die die Schüler durch die »Freunde der Erziehungskunst« überwiegend an Sozial-Projekte spenden.
Die Schülerinnen – zur Zeit sind fast alle Mitglieder der Gruppe Mädchen – treffen sich alle zwei Wochen, um ihre Projekte zu planen und durchzuführen. Was sie genau machen, ist ihnen frei gestellt. Für mich als begleitende Lehrperson ist es dabei immer wieder aufs Neue berührend, mit welchem Engagement sich die Schüler die einzelnen Themen erarbeiten und dafür einsetzen.
Zum Autor: Matthias Zeylmans (van Emmichoven) ist Lehrer für Musik und Geschichte an der Rudolf-Steiner-Schule Dietzenbach.