Eine Schule im Silicon Valley ohne Computer
Auf der Titelseite der New York Times und einiger anderer großer amerikanischer Tageszeitungen erschien Ende Oktober ein Artikel über Waldorfschulen und ihre positiven Erfahrungen mit zurückhaltendem Technologiegebrauch.
Vom Technologiemanager von eBay wird darin erzählt, der seine Kinder in eine besondere Schule im Silicon Valley schickt. Viele Angestellte von Google, Apple, Yahoo und Hewlett-Packard tun es auch. Aber die Hauptunterrichtsmittel der Schule sind alles andere als Hightech: Federn und Papier, Stricknadeln und manchmal auch Lehm. Kein Computer weit und breit. Keine Bildschirme. Sie dürfen nicht ins Klassenzimmer und die Schule empfiehlt auch nicht deren Benutzung durch Kinder zu Hause. Bei der Schule handelt es sich um eine Waldorfschule.
Der Artikel zitiert unter anderem einen führenden Mitarbeiter der Öffentlichkeitsabteilung von Google, der meint, es sei Unsinn, zu glauben, eine App auf einem Tabletcomputer könne seinen Kindern besser Lesen oder Rechnen beibringen, als ein Lehrer in Fleisch und Blut. Drei Viertel der Eltern der Waldorfschule in Silicon Valley arbeiten in Hightechfirmen.
Die rege Verbreitung des Artikels, der ansonsten nicht viel Informationen über die Waldorfpädagogik enthält, ist darauf zurückzuführen, dass die Verbreitung von Computern in Schulen – sogar in Grund- und Vorschulen – in den USA viel größer ist, als in Europa. In der maschinen- und technikgläubigen amerikanischen Gesellschaft wird aber derzeit vermehrt über Nutzen und Nachteile des frühen Technologiegebrauchs debattiert. Vielen naiven – oder auch nicht so naiven – Technikgläubigen erscheint es wie ein Wunder, dass man Kinder auch ohne den Einsatz von Computern und Software unterrichten kann.
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