Mbagathi Rudolf Steiner Schule in Kenia kämpft ums Überleben
Die Mbagathi Rudolf Steiner Schule ist durch den Rückgang von Sponsorengeldern in finanziellen Schwierigkeiten. Sie hat jetzt einen Hilferuf verschickt, um die Kosten für die tägliche Verpflegung der Schulkinder einzuwerben.
»Unsere Sponsorengelder sind 2016 dramatisch zurückgegangen und der Trend setzte sich 2017 fort. Außerdem trugen steigende Kosten, eine hohe Inflationsrate und ein ungünstiger Wechselkurs dazu bei, dass uns 2017 fünf Millionen Kenia-Schilling (40.700 EUR) in der Kasse fehlen«, berichtet die Schule.
Auch für die Zukunft erwartet sie keine Änderung. »Es liegt in der Natur der Sache, dass auch die kommenden Jahre schwierig werden«. Da die Schüler der Waldorfschule, die etwa 20 Kilometer südlich von Nairobi liegt, überwiegend aus sehr armen Familien kommen, bietet die Schule ihnen zwei warme Mahlzeiten pro Tag an – das Defizit entspricht den Kosten dieser Schulverpflegung (etwa 10 EUR pro Schüler pro Monat).
Mit einem eindringlichen »Essensappell« hat sich die Schule deshalb an die Öffentlichkeit gewandt: »Die täglichen Mahlzeiten sind entscheidend für die Gesundheit und Entwicklung unserer Schüler«.
Tieferliegendes Problem
Aber das Problem ist offensichtlich noch umfangreicher. Um langfristig die Stabilität der Schule zu gewährleisten und den Ausfall der Sponsorengelder zu kompensieren, ist generell eine Erhöhung der Einnahmen der Schule notwendig. »Wir sind eine Schule für unterprivilegierte Kinder und müssen allgemein unsere Einnahmen erhöhen, um diesem Auftrag gerecht zu werden«, formuliert die Schule.
Vor diesem Hintergrund sucht die Mbagathi Schule nach Wegen, ihre Einnahmesituation kurz- und langfristig zu verbessern, sodass sie sich »auf einer gesunden Grundlage in die Zukunft entwickeln kann«. Vorschläge dazu seien willkommen, auch ein spezieller Appell ist geplant.
Wichtige Rolle
Die Mbagathi Rudolf Steiner Schule spielt eine wichtige Rolle in Ostafrika und trägt wesentlich zur Stärkung und Förderung der Waldorfpädagogik in der Region bei. Sie hat z.B. erfolgreich das »East African Association Committee« aufgebaut, ein Gremium, das die Zusammenarbeit zwischen Waldorfinitiativen in Ostafrika fördert und strategisch an der Entwicklung von Waldorfpädagogik dort arbeitet.
An der Mbagathi Schule findet auch eine Lehrerausbildung statt, an der Lehrer anderer ostafrikanischer Schulen teilnehmen können. Außerdem organisiert sie Tagungen und Workshops.
Abgesehen von den Finanzen befinde sich die Schule in einer guten Entwicklung – hinsichtlich ihrer Pädagogik und auch allen Aktivitäten, die das tägliche Leben der Schule unterstützen.
Quelle: nna/cva/ung
Kontakt für weitere Informationen über Fördertätigkeit: Judith Brown, rssmn(at)kenyaweb.com.
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