Bund der Freien Waldorfschulen weist Kritik zurück

Lorenzo Ravagli

Dass die Freien Schulen Schulgeld erheben müssen, ist laut Hüttig nicht ihre Schuld, sondern auf politische Entscheidungen der Bundesländer zurückzuführen. Diese handhabten die Zuschüsse teilweise derart restriktiv, dass die Verfassungskonformität der Entscheidungen in Frage stehe.

Der Bildungsforscher Manfred Weiß vertritt die These, die Freien Schulen würden in ihrer pädagogischen Leistungsfähigkeit überschätzt. Weiß stütze sich, so Hüttig, lediglich auf eine einzige Studie über ehemalige Waldorfschüler und ignoriere die PISA-Studie zu Naturwissenschaften in Österreich. Dort sind Waldorfschulen 2006 separat ausgewertet worden, ihre Schüler haben teilweise bessere Ergebnisse als der OECD-Durchschnitt erzielt. Nicht einbezogen worden seien außerdem Gutachten wie das von Wößmann/West, die nachweisen, dass Freie Schulen maßgeblich zu einer Qualitätsverbesserung des Bildungswesens insgesamt beitragen. Das staatliche Schulwesen habe den Freien Schulen, insbesondere den Waldorfschulen, viele Reformansätze zu verdanken, betonte Hüttig. 

Link/Literaturhinweis:

PISA Österreich: http://www.bifie.at/buch/322/9/6

Wößmann/West-Gutachten: West, Martin R./Wößmann, Ludger: »Every Catholic Child in a Catholic School«: Historical Resistance to State Schooling, Contemporary Private Competition and Student Achievment across  Countries in Economic Journal 2010 S.229-255 vgl. Auch FAZ vom 29.9.2010 S. N 3