Arnika ist in Norddeutschland arm dran
Insbesondere in Norddeutschland ist die Wildpflanze Arnika (Arnica montana) vom Aussterben bedroht. Die Art leidet unter genetischer Verarmung in ihren stark voneinander isolierten und kleinen Populationen.

Arnica montana am Riedberger Horn in Bayern Foto: © V. Duwe Botanischer Garten und Botanisches Museum Berlin.
Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler am Botanischen Garten und Botanischen Museum der Freien Universität Berlin. Sie haben im Rahmen eines vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) geförderten Projekts die Wildart Arnica montana bundesweit genetisch untersucht. Die Forschungsergebnisse werden zusammen mit Empfehlungen für den Naturschutz in der August-Ausgabe des Fachjournals »Perspectives in Plant Ecology, Evolution and Systematics« veröffentlicht.
Arnika ist eine Wildpflanzenart »nationaler Verantwortlichkeit Deutschlands«. Für deren Schutz hat Deutschland international eine besondere Verantwortung, weil ein hoher Anteil der Weltpopulation dieser Art in Deutschland vorkommt. Der Bestand von Arnika nimmt in Deutschland aufgrund intensiverer landwirtschaftlicher Nutzung und Lebensraumzerstörung fortwährend ab. Ursprünglich ist Arnika eine typische Art der nährstoffarmen Graslandschaften und Bergwiesen. Sie kann auf Meeresniveau nahe der Ostsee bis in 3000 Meter Höhe in den Alpen wachsen. Arnika gehört zur Familie der Korbblütler (Asteraceae) und ist entfernt verwandt mit Studentenblume und Dahlie. Ihre gelben Röhrenblüten und Zungenblüten sind charakteristisch in Köpfchen angeordnet. Arnika ist eine auch heute noch sehr wichtige Arzneipflanze und wird meist äußerlich bei stumpfen Verletzungen der Muskeln und Gelenke verwendet.
Publikation:
Duwe, V., Muller, L., Borsch, T., Ismail, S.: Pervasive genetic differentiation among Central European populations of the threatened Arnica montana L. and genetic erosion at lower elevations. Perspectives in Plant Ecology, Evolution and Systematics, 27 (2017).
www.sciencedirect.com/science/article/pii/S1433831916300671
http://dx.doi.org/10.1016/j.ppees.2017.02.003
Quelle: Freie Universität Berlin
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