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Bitteres Salz
Der brasilianische Fotograf Sebastiao Salgado ist ein Lichtbildkünstler. Seine ungeheuer ausdrucksstarken Portraits sind so komponiert, dass sie selbst in Schwarz-Weiß wie Ölgemälde alter Meister aussehen. [mehr]
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Überraschung: Opa war auch mal Rebell
Sie wohnen in Paris und die großen Ferien stehen vor der Tür. Da beginnt für die drei Geschwister ein Alptraum. Die Eltern haben sich getrennt, Mama geht nach Kanada – wohin mit den Kindern? Sie sollen für ein paar Monate aufs Land. Zu den Großeltern in ein total abgelegenes Kaff in der Provinz. [mehr]
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Zwölfjähriger Film
Richard Linklater, bekannt für seine Sunrise-Trilogie, hat eine neue Kunstform geschaffen. Der Film Boyhood erzählt die fiktive Lebensgeschichte eines Jungen von der Kindheit bis zum Erwachsenwerden – und doch ist er zugleich eine Dokumentation. [mehr]
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Können wir das wollen?
Der Regisseur ist Drehbuchautor, Kameramann, Produzent und Cutter zugleich. Benedikt Christopher König ist ein 18-jähriger Waldorfschüler aus Darmstadt. Als er mit der Arbeit an seinem Filmprojekt Sequoia begann, war er 15! Das Ergebnis ist ein abendfüllender Spielfilm, der sich durch eine erstaunliche Professionalität auszeichnet. [mehr]
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Aus Armut die Kinder verkauft
Der Film »Die Schwarzen Brüder« basiert auf dem gleichnamigen Kinderbuch-Klassiker von Lisa Tetzner. Er spielt im 19. Jahrhundert und erzählt die Geschichte von Eltern, die gezwungen sind, die eigenen Kinder zu verkaufen. Was wir uns hier kaum vorstellen können, ist aber auch heute noch eine Realität. Es sind arme Tessiner Bergbauern, die recht und schlecht ihr karges Leben fristen, bis ein Unglück geschieht. Die Mutter stürzt im Gebirge und bricht sich ein Bein. Ohne Behandlung wird sie sterben, es ist jedoch kein Geld für den Arzt da. Der Vater will den Handel verhindern, doch Giorgio, der Junge, sieht selbst ein, dass es keinen anderen Ausweg gibt. So verdingt er sich bei einem skrupellosen Menschenhändler, der die Jungen anwirbt und mit Gewinn an... [mehr]
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Häusliche Gewalt
Mit seinem Dokumentarfilm »Die große Stille« über das Leben der Mönche in einem Kartäuser-Kloster wurde der Regisseur Philip Gröning bekannt. Nun hat er einen Spielfilm gedreht. »Die Frau des Polizisten« gewann 2013 den Spezialpreis der Jury in Venedig. Drei Stunden dauert der Film, der sich in 59 Kapitel gliedert. Sie werden isoliert aneinandergereiht, der Zuschauer muss selbst den Handlungsfaden herstellen. Ein junges Ehepaar mit Kind zieht in die ländliche Provinz, um dort ein Leben aufzubauen. Uwe (David Zimmerschied) ist Polizist, in der traditionellen Rolle des Familienernährers. Um sein Einkommen zu verbessern, übernimmt er verstärkt Schichtdienste. Dies hat eine Entfremdung zur Folge, wenig Lebenszeit zu dritt. Seine Frau Christine... [mehr]
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Klosterkinder
Der Film basiert auf einer wahren Geschichte: »Philomena« gibt es wirklich. Sie wurde mit 17 schwanger. Im katholischen Irland der 1950er Jahre war ein uneheliches Kind undenkbar. So gingen die betroffenen Frauen ins Kloster, dort bekam Philomena heimlich ihren Sohn. Das Kind wurde ihr nach der Geburt weggenommen und von den Nonnen zur Adoption nach Amerika vermittelt. Buchstäblicher Menschenhandel, denn die Adoptiveltern »spendeten« stets beträchtliche Summen ans Kloster. Im Lauf ihres Lebens hat Philomena versucht, die Spur zu rekonstruieren, die Nonnen verweigerten jede Auskunft. Doch als sie ihren Sohn Anthony endlich mit Hilfe eines Journalisten ausfindig gemacht hatte, war es zu spät, er war inzwischen gestorben. Im Film spielt die großartige... [mehr]
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Bienen und Politik
»Der Imker«, ein Dokumentarfilm von Mano Khalil erzählt die Lebensgeschichte von Ibrahim Gezer. Er ist Kurde, in einem entlegenen Bergdorf führt er mit seiner großen Familie und 500 Bienenvölkern ein beschauliches Dasein, bis ihn der türkisch-kurdische Konflikt zum mittellosen Flüchtling macht, der Asyl in der Schweiz sucht. Die Ironie der Geschichte – ausgerechnet in der Schweiz, die gerade per Volksentscheid ihre Furcht vor Überfremdung dokumentiert hat, feierte dieser Film einen Überraschungserfolg. Die rund zweistündige Doku wird präsentiert vom Bravehearts Filmverleih, gefördert u.a. von der Heinrich Böll Stiftung, der UNO Flüchtlingshilfe und der GLS Bank. Beworben wird der Film als eine Novelle der Hoffnung. Eine Liebeserklärung an das Leben,... [mehr]
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Waldorfschule – so schön wie im Kino
Soll bloß noch einer sagen, Waldorfschulen seien medienfeindlich. Mit diesen und ähnlichen Unterstellungen ist jetzt Schluss. Das Publikum kann sich ein eigenes Bild machen. Im Auftrag des Bayerischen Rundfunks begleitet die Filmerin Maria Knilli die Schüler der Waldorfschule Landsberg am Lech mit der Kamera. Von der ersten bis zur achten Klasse wird die Entwicklung in dieser einzigartigen Langzeitdokumentation verfolgt. Sie zeigt den ganz normalen Schulalltag in beispielhafter Weise: ganz dicht, mitten im Geschehen und doch so unauffällig, dass die Kinder der Kamera keinerlei Aufmerksamkeit schenken. Die filmische Begleitung sind sie vom ersten Schultag an gewöhnt. Der erste Teil der Dokumentation (»Guten Morgen liebe Kinder«) umfasst die ersten... [mehr]
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Im Würgegriff von Schule
Erwin Wagenhofer hat jetzt den letzten Teil seiner filmischen Globalisierungskritik vorgelegt. Nach »We feed the world« und »Let’s make money« stehen nun mit »Alphabet« die Bildungssysteme auf dem Prüfstand. Was in den ersten beiden Teilen gelang – den Zuschauer aufzurütteln und zum Denken anzuregen – das geht hier leider schief. Die Missstände weltweit vorzuführen und über einen Kamm zu scheren, ist unmöglich. Die Mädchen in Afghanistan oder die Kinder in afrikanischen Ländern setzen ihre ganze Hoffnung in das, was der Film in Bausch und Bogen aburteilt: Schulbildung. Das tun sie gewiss nicht, weil sie von einer Karriere bei McKinsey träumen. Das Sehnsuchtsziel, das alle Ungebildeten letztlich anstreben, ist Autonomie. Wissenserwerb ist demnach eine... [mehr]