Editorial
Ich nehmʼ das jetzt mal in die Hand!
Was hat die Waldorfpädagogik mit dem Menschen der Frühzeit zu tun? Geste und Sprache, Hand und Wort – sie sind miteinander verbunden, in der menschlichen Entwicklung genauso wie im Lernprozess des Kindes. Die Waldorfpädagogik lenkt den Blick auf den Zusammenhang zwischen dem geübten Gebrauch der Hände, dem Greifen, dem Verstehen von komplexen Aufgabenstellungen und dem anschließenden Benennen derselben. [mehr]
Intelligenz der Hände

Der Kopf braucht Hand und Fuß
Lisas Füße staunen, seit sie barfuß aus dem Auto geklettert ist. Sie fühlen kühl, schmierig, feucht, weich, irgendwie dunkel. Dann fester, pieksig, nadelig, wärmer, steinig, wieder weicher, trocken, rieselig, herb, warm, hell. Tausendfache Berührungen. Schließlich: »Autsch, heiß!«, und der Kopf gibt das Signal an Lisa: »Lauf! Schnell! Los! Da ist’s weich, kühl und nass …« [mehr]
Standpunkt
Was ist gemeint: das freie Geistesleben oder das Grundrecht auf freie Meinungsäußerung?
Als Rudolf Steiner 1917 die Ideen zur Dreigliederung des sozialen Organismus in die Diskussion um eine neuen Gesellschaftsordnung einbrachte – zeitgleich mit der gewaltsamen Implementierung einer neuen Ordnung in Russland – knüpfte er an die Ideale der Französischen Revolution an und präzisierte sie dahingehend, dass er Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit Bereichen zuwies, in denen sie jeweils einen Schwerpunkt hätten: Freiheit dem Geistesleben, Gleichheit dem Rechtsleben und Brüderlichkeit dem Wirtschaftsleben. [mehr]
Serie
»Wir hätten gerne Noten, damit wir wissen, wo wir stehen.«
Ob Notenzeugnisse tatsächlich dabei helfen, den eigenen Standpunkt zu finden? [mehr]
Forum
Kinder, Rosen und ein Rollator
Sie können die Welt verzaubern. Trotz Krieg und Katastrophen schaffen und schöpfen Kinder unermüdlich aus ihrem Quell der Freude. Lebensfreude buchstäblich und vorbildlich für uns Erwachsene. [mehr]
Kolumne

Petite Maman
»Ich habe ein Geheimnis. Ich bin dein Kind«, verrät die achtjährige Nelly. »Kommst du aus der Zukunft?«, erwidert ruhig die gleichaltrige Marion. [mehr]
Aus dem Unterricht

Social Media Unplugged. Handlungsorientierte Prävention von Cyber-Risiken
Wie macht man Jugendlichen Gefahren im Cyber-Space bewusst? Ein neuer Ansatz dafür ist das Analoge Soziale Netzwerk. Es macht digitale Risiken in einem geschützten Raum erlebbar und gibt Jugendlichen ein Rüstzeug für die großen Herausforderungen in der unüberschaubaren Digitalwolke mit. Warnungen vor Gefahren wollen die wenigsten hören. Was helfen könnte: Ausprobieren, Fehler machen, zusammen überlegen, wie es anders geht. Was man dazu nicht braucht, sind digitale Geräte. Was man braucht: Leere Küchenrollen, Kleber, Schere, Papier, Pinboard, Zeit und eine engagierte Lehrkraft. [mehr]
Erziehungskünstler

Migration und Waldorfschule. Wie kann Bildungsgerechtigkeit gelingen?
Im November 2021 hat Larissa Beckel an der Alanus Hochschule ihre Promotion über einer Geflüchtetenklasse an einer Waldorfschule erfolgreich abgeschlossen. Die Dissertation wurde vom Graduiertenkolleg Waldorfpädagogik gefördert. [mehr]
Waldorf weltweit
Missbrauch und Schule
Prävention, Schutzkonzept und Anlaufstelle: Waldorfschulen sind Vorreiter. [mehr]
Junge Autoren

Mir gehen die Bilder nicht aus dem Kopf
Im März hat unsere Klasse gemeinsam mit der zehnten Klasse unserer Schule die Holocaust-Gedenkstätte in Bergen-Belsen besucht. Der Ausflug war Teil des Lehrplans der zehnten Klasse, die sich in der aktuellen Geschichtsepoche mit der Zeit des Nationalsozialismus und dem Holocaust beschäftigt. Weil wir vor drei Jahren und in den folgenden Jahren nicht hatten fahren können, holte meine Klasse den Ausflug nach. [mehr]
Zeichen der Zeit

Notfallpädagogik ist Erste Hilfe für die Seele
Jeder kennt die Bilder. Krieg in der Ukraine, zerbombte Städte, Millionen Menschen auf der Flucht. Mütter mit Babys auf dem Arm, Kinder mit leeren Augen, die nicht verstehen, was hier passiert. Getrennt von ihren Vätern, Männern, Brüdern, die in der Ukraine zurückbleiben mussten. [mehr]
Sachbuch

Schmaler Grat der Freiheit
Zu den vornehmen Tugenden eines Rezensenten gehört eine gewisse Distanz zum Text, den es zu besprechen gilt. So obliegt mir zu Beginn meiner Besprechung das Geständnis, dass ich mich bisher zu einem solch kühlen Blick von außen nicht habe durcharbeiten können. Vielmehr befinde ich mich in einem Streitgespräch mit dem Buch, das, je länger es andauert, immer mehr zu einem Gespräch mit meinem innersten Anliegen als Waldorflehrer wird. [mehr]